Thüringer Allgemeine (Artern)

Schwere Prellung: Rot-Weiß vorerst ohne Kammlott

Die gegen Unterhachi­ng erlittene Blessur zwingt den Erfurter zur mehrwöchig­en Pause. Sonntag nach Karlsruhe

- Von Thomas Rudolph

Erfurt. Am Vormittag nach der 0:2-Niederlage gegen Unterhachi­ng herrschte beim FC RotWeiß schon wieder emsige Betriebsam­keit. Erst Training, dann noch einmal Analyse des schwachen Auftritts vom Mittwoch – Trainer Stefan Krämer zeigte seinen Jungs auf, was gegen den Aufsteiger nicht stimmte und am Sonntag beim Zweitliga-Absteiger Karlsruher SC besser werden muss (14 Uhr).

Carsten Kammlott weilte zeitgleich beim Arzt. Seine frühe, verletzung­sbedingte Auswechslu­ng (8. Minute) und das stark verbundene linke Bein ließen bereits zur Halbzeit erahnen, dass die Blessur schlimmer ausfallen würde. Am gestrigen Nachmittag folgte dann die Diagnose: „Carsten erlitt eine schwere Knochenpre­llung am Fersenbein. Zum Glück ist mit den Bändern nichts passiert. Die nächsten Tage wird er aber nur Radfahren dürfen“, sagte Vereinsarz­t Dr. Michael Schuh. Kammlott dürfte mindestens zwei Wochen ausfallen.

„Das passt leider ins Bild“, sagte Krämer, dessen Team so wiederholt mit argen Verletzung­ssorgen zu kämpfen hat. Neben Kammlott muss er auf Rechtsvert­eidiger Luka Odak verzichten, der seine fünfte Gelbe sah. Nicht jedoch durch Foulspiel, sondern wegen Meckerns – eine Sache, die Krämer aufgrund der engen Personalde­cke doppelt bitter aufstoßen dürfte. Odak darf deshalb eine vereinsint­erne Strafe zahlen – was jedoch für Spieler und Coach eher nebensächl­ich sein dürfte. „Ich denke, ihn ärgert das am meisten. Er hätte ja gerne in Karlsruhe gespielt“, so Krämer.

Aller Voraussich­t nach dürfte Jens Möckel wieder ins Team rutschen und Christoph Menz auf die rechte Seite rücken. Der stellvertr­etende Kapitän zeigte sich nach der verdienten Niederlage selbstkrit­isch. „Wir waren gedanklich nicht bei 100 Prozent. Wenn du vier, fünf Ausfälle hast, kannst du nicht bestehen in der Liga. Ich wollte unbedingt gewinnen, weil es eine riesen Chance war, in der Tabelle hochzurück­en und ein Gefühl in der Mannschaft zu erzeugen. Aber auch ich habe das nicht ansatzweis­e auf den Platz gebracht“, befand der 28-Jährige, der sich beim 0:2 im Strafraum von Stephan Hain düpieren ließ (59.). Zuvor hatte Daniel Brückner das Abseits aufgehoben. Bereits im ersten Durchgang hatte Thomas Hagn die Gäste in Führung gebracht (35.).

Erfurts Plan, sich mit dem dritten Sieg in Folge vorerst ins gesicherte Mittelfeld abzusetzen, erfüllte sich so nicht. „Wenn drei, vier Leute nicht an ihr Limit kommen, einer den anderen ein bisschen ansteckt, haben wir immer Probleme. Die Niederlage trifft mich aber nicht ins Mark. Mir war von vornherein klar, dass es ein Tanz auf der Rasierklin­ge wird“, sagte Krämer.

Vor allem die Tatsache, dass sich sein Team bis auf den vergebenen Hundertpro­zenter von Christophe­r Bieber (63.) gegen die bis dahin schwächste Abwehr der Liga keine klaren Möglichkei­ten erspielte, war erstaunlic­h. „Dass wir in der Offensive Probleme haben, zeigt ja die Ausbeute. Das macht das Ganze nicht einfacher.“

Karlsruher SC – RW Erfurt Sonntag,  Uhr Wildparkst­adion

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