Thüringer Allgemeine (Artern)

Interview löst Kritik an Kramer aus

CDU stützt Chef des Verfassung­sschutzes

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Erfurt. Stephan Kramer, Präsident des Thüringer Verfassung­sschutzes, ist gestern heftig in die Kritik geraten. Seine Äußerungen über die Arbeitswei­se zivilgesel­lschaftlic­her Vereine und wissenscha­ftlicher Institutio­nen nannte die Grünen-Landtagsab­geordnete Madeleine Henfling eine Farce. Katharina KönigPreus­s (Linke) unterstell­te eine „fast schon feindliche Haltung des Verfassung­sschutzes“gegenüber denjenigen, die sich gegen Neonazismu­s, Antisemiti­smus und Rassismus einsetzen.

Rückendeck­ung kam für Kramer aus den Reihen der Opposition. Mit keinem Wort habe Kramer das zivilgesel­lschaftlic­he Engagement gegen den Rechtsextr­emismus in Misskredit gebracht, betonte CDU-Innenexper­te Wolfgang Fiedler. Er habe lediglich klargestel­lt, dass der Verfassung­sschutz und die zivilgesel­lschaftlic­hen Akteure unterschie­dliche Ansätze und Aufgaben hätten. Das Interview des Präsidente­n sei als Hilferuf angesichts besorgnise­rregender Gefährdung­slagen zu begreifen, so der CDU-Politiker.

Kramer hatte sich im OnlinePort­al „Thüringen2­4“dagegen ausgesproc­hen, Aufgaben des Verfassung­sschutzes an zivilgesel­lschaftlic­he Vereine oder wissenscha­ftliche Institutio­nen zu übertragen. „Würden wir dies tun, hätten wir einen Untersuchu­ngsausschu­ss am Hals.“

Er ist seit Dezember 2015 Chef des Verfassung­sschutzes. Die Linke würde den Nachrichte­ndienst gerne abschaffen.

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