Geld für Thüringer Kulturstätten
1,4 Millionen Euro an Bundesmitteln
Erfurt. Der Bund fördert bedeutende Kulturstätten im Osten Deutschlands mit weiteren fast 1,4 Millionen Euro. In Thüringen gehören dazu das Haus am Horn, die Bauhaus-Keramikwerkstatt in Dornburg und das Schloss Altenstein im Wartburgkreis, wie Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) mitteilte. Die denkmalgerechte Sanierung des im Bauhausstil errichteten Hauses am Horn soll abgeschlossen und die Sanierung von Schloss Altenstein fortgesetzt werden. Die BauhausKeramikwerkstatt erhält Mittel für die dortige Ausstellung.
„Die über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft in Ostdeutschland ist besonders reich an bedeutsamen Baudenkmälern und Museen. Sie sind für das Selbstverständnis und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft von unschätzbarer Bedeutung“, erklärte Grütters.
Seit Beginn des Förderprogramms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Ostdeutschland“im Jahr 2004 sind nach Angaben des Bundes insgesamt rund 83 Millionen Euro in ostdeutsche Kultureinrichtungen und Projekte geflossen. Die Bundesmittel werden mindestens in gleicher Höhe durch Länder, Kommunen und Dritte kofinanziert. (dpa) Erfurt. Anruf bei der Agentur: „Was muss man denn bei Ihnen können als Jesus?“Antwort: „Einen Jesus haben wir schon, aber wir brauchen noch vier Sklaven.“Jürgen Schneider sucht Statisten für die MusicalProduktion „Jesus – ganz.nah. dran“, die Ende Oktober in der Erfurter Lutherkirche aufgeführt wird. Mondänen Broadway-Glamour oder mindestens gediegenen Reeperbahn-Chic wie bei den großen kommerziellen Playern darf man da vielleicht nicht erwarten; als Veranstalter agiert der Kirchenkreis Erfurt. Doch mit mehr als 100 Mitwirkenden soll das Stück aus der Feder des thüringischen „Kulturpfarrers“Felix Leibrock ein Höhepunkt werden im Jubiläumsjahr der Reformation.
„Kulturspion“Schneider hat die Projektleitung inne. Der Agent managt unter anderem das Festival in Paulinzella und kennt die organisatorischen Abläufe hinter der Bühne aus dem Effeff. Nein, Statisten betrachtet er nicht als unbedeutendes Fußvolk, zumal das dem Geist des Werks widerspräche. Der Heiland nimmt sich schließlich all seiner Schäflein an. In den 111köpfigen Erfurter Projektchor, der schon seit Mai probt, reiht sich sogar ein Top-Banker ein.
Von der Krankenkasse zur römischen Legion
Zum Statisten-Casting in der Allerheiligenstraße ist bloß ein gutes Dutzend an Kandidaten erschienen. Leute wie du und ich. Aber das reicht allemal.
Spröde Gemeindesaal-Atmosphäre herrscht im JohannesLang-Haus. Regisseur Reinhard Schwalbe, ein Theater-Urgestein in der Landeshauptstadt, spart routiniert den übermäßigen Aufwand: Er hat, um Volk, Sklaven und Soldaten zu rekrutieren, ein Schwert und ein Tablett mit Früchte-Attrappen mitgebracht. Festen Schritts eine der Requisiten übers FischgrätParkett getragen – schon hat man einen Job am Hofe des biblischen Königs Herodes.
Jens zum Beispiel arbeitet im richtigen Leben als Kaufmann im Gesundheitswesen, auf der Bühne taugt der Zwei-MeterMann dank der kräftigen Statur erstklassig zum Legionär. Seine Erfahrungen in diesem Metier seien schon 30 Jahre her, gesteht er, obzwar antikes Kriegsgerät damals bei der NVA nicht gebräuchlich war. Doch ist er reger Theaterbesucher und bekennt: „Es hat mich schon immer gereizt, da mal mitzumachen.“
Markus und Ramona sind, wie sie sagen, „völlig blauäugig“erschienen – „weil‘s ein Abenteuer ist.“Die junge Frau erwartet nun ihre Zukunft als Sklavin, indessen ihr Begleiter, ein Bauingenieur,