Streit über Verkauf von Air Berlin
Unterlegene Bieter kritisieren Verfahren
Berlin. Die unterlegenen Bieter für Air Berlin kritisieren die Vorentscheidung zugunsten der Lufthansa und werfen der Bundesregierung Parteilichkeit vor. Der Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl zeigte sich am Freitag „entsetzt“, dass die insolvente Fluggesellschaft in Teilen an die Lufthansa und den Billigflieger Easyjet gehen soll.
Wöhrl selbst hatte ein Angebot vorgelegt, mit dem er eine Zerschlagung verhindern wollte. Doch Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries „haben von Anfang an alles andere als eine LufthansaLösung als nicht machbar abgetan“, erklärte Wöhrl.
Der Unternehmer und ExRennfahrer Niki Lauda, der für die von ihm einst gegründete Air-Berlin-Tochter Niki geboten hatte, sprach von einem abgekarteten Spiel.
Auch der Ex-Energiemanager Utz Claassen zeigte sich über die „politischen Interventionen zugunsten bestimmter Anbieter verstört“. Die Braut Air Berlin sei nicht geschmückt, sondern offensichtlich sogar Stück für Stück hässlich gemacht worden. „So entstellt und verstümmelt droht sie jetzt offenbar noch vor der Hochzeit geschlachtet zu werden“, erklärte Claassen. Sein Angebot habe eine „expansive Sanierung“vorgesehen. Ein Insider ging davon aus, dass Claassen seinen kartellrechtlichen Bedenken, „wenn sie sich bewahrheiten, eine Form geben wird“. (dpa)