Debatte zum Heimat-Begriff in Jena
80er-Jahren immer präsenter. Ich spreche jetzt von der alten Bundesrepublik, mit der Geschichte der DDR habe ich mich weniger befasst. Dort erlebten die Menschen nach der Wende zum Teil eine Heimatlosigkeit in der eigenen Heimat.
„Mein Land geht in den Westen“, wie es Volker Braun in einem Gedicht ausdrückte.
Die radikalen Veränderungen der Lebenswelt haben bei vielen Menschen Entfremdungsgefühle heraufbeschworen. Diese Spezifik kommt im Osten hinzu, sie gab der HeimatDebatte eine weitere Nuance.
Auch diese: Heimtatliebe ist kein Verbrechen. Den Satz liest man oft auf Plakaten, wenn Pegida auf die Straße ruft. Was sagen Sie?
Wenn man diesen Satz einfach liest, kann man schwerlich sagen, dass er falsch ist. Die Frage ist, welche Schlüsse ziehe ich aus dieser Liebe? Prof. Edoardo Costadura ist Lehrstuhlinhaber am Institut für Romanistik der Jenaer Universität. Er gehört zu den Organisatoren einer wissenschaftlichen Tagung, die in dieser Woche in Jena zum Heimat-Begriff in der globalisierten Welt diskutierte.
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Nach Heimat, und was sie bedeutet, fragten wir unlängst auch unsere Leser. Ein Dossier dazu finden Sie unter: www.thueringerallgemeine/heimat
Wenn Heimatliebe Menschen ausschließt, wird es problematisch.
Können wir den Heimatbegriff vor seiner politischen Instrumentalisierung verteidigen ? Wir müssen! Und ich denke auch, dass wir es können. Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt, hat ein gutes Beispiel geliefert, wie das gehen kann. Er hat eine Ausstellung