Kranichranger sollen Besucher lenken
Von Mitte Oktober bis Mitte Dezember werden 50 000 Kraniche in der Goldenen Aue erwartet. Talsperre muss dafür dringend abgelassen werden
Badra. Seit der politischen Wende hat sich das Gebiet der Goldenen Aue mit dem Stausee Kelbra zu einem wichtigen Rastplatz auf der westlichen Zugroute der Kraniche entwickelt. Im vergangenen Jahr wurden an dem Gewässer von den Ornithologen über 60 000 Vögel der Art Grauer Kranich gezählt.
Da die Schreitvögel als sehr vorsichtig und scheu gelten, werden jedes Jahr auf der Thüringer Seite des Stausees Kranichranger zur Lenkung der mitunter starken Besucherströme eingesetzt. Gestern übergab Egon Primas (CDU) in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender des Landschaftspflegeverbandes die Ausweise an drei Ranger. Freya Scholz und ihr Mann Hartmut aus Auleben sowie der Oldislebener Eberhardt Helbing sind alles keine Neulinge und sind mitunter schon seit mehreren Jahren im Vogelschutz aktiv. Der vierte Ranger, Harald Sommer aus Kelbra, war gestern erkrankt und konnte an der Einweisung nicht teilnehmen. Die Finanzierung der Helfer erfolgt seit vier Jahren über das sogenannte ENL-Programm (Entwicklung von Natur und Landschaft).
Zur Einstimmung auf ihre Arbeit in dem international bedeutsamen Vogelschutzgebiet, die etwa bis Mitte Dezember nötig sein wird, hielt Claudia Wicht vom Naturpark Kyffhäuser einen interessanten Vortrag über die Goldene Aue.
Denn die Ranger sollen nicht nur Besucher lenken und belehren, sondern sind auch erste Ansprechpartner bei Fragen zu den Kranichen. So erfuhren sie, dass die Goldene Aue der drittgrößte Kranichrastplatz nach dem Rhinluch im Havelland und der Diepholzer Moorniederung in Hessen ist. Aber auch seltene Rohrdommeln, Bekassinen und Schwarzhalstaucher wurden wieder gesichtet und haben sich offenbar nach der Vogelgrippe wieder erholt. „In der Goldenen Aue wurden bislang 308 von 450 in Europa vorkommenden Vogelarten nachgewiesen“, erläuterte Claudia Wicht.
So gut vorbereitet freuen sich die Ranger auf ihren ersten Einsatz. „Sie sollen vor allem in den Feierabendstunden und an den Wochenenden zum Einsatz kommen, wenn der Besucherandrang am höchsten ist“, erklärte Astrid Koschorreck, Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser.
Obwohl die Einschränkungen für Besucher gering sind, stoßen die Regelungen nicht immer auf Verständnis. „Während die Kranichtouristen vernünftig und dankbar für Erklärungen sind, wollen Einheimische mitunter mit Auto und Hund die gesperrten Wege befahren und reagieren barsch“, weiß Freya Scholz zu berichten.
Hartmut Helbing nimmt über seine Arbeit als Ranger hinaus auch mit Sohn Norman an vielen Kranichführungen teil. Sie bringen eigene Spektive mit und geben ihr Wissen gern weiter.
„Die beiden sind eine unglaubliche Hilfe, wenn wir große Gruppen haben“, zeigte sich Claudia Wicht, die mit ihrem Kollegen Martin Lindner die 15 Führungen leitet, dankbar. Im vergangenen Jahr nahmen an den Führungen über 1000 Gäste teil. Auch der hölzerne Vogelbeobachtungsturm am Campingplatz Kelbra wird gut angenommen, in vier Wochen wurden dort 6000 Besucher gezählt.
Selbst wenn die Naturfreunde viel tun, um den Kranichen einen angenehmen Zwischenstopp auf ihrem Flug in die spanische Extremadura zu ermöglichen, Einfluss auf den Pegelstand des Stausees haben sie offenbar nicht.
„Die Vögel brauchen Sandbänke als Ruheplätze in der Nacht, um sicher vor Fuchs und Wildschwein zu sein“, so Claudia Wicht. Die Naturfreunde kritisierten, dass der Talsperrenbetrieb in Blankenburg (SachsenAnhalt) auch dieses Jahr wieder zu spät mit dem Ablass des Wassers beginne. Bis zum gestrigen Freitag lief immer noch Wasser aus der Helme zu.
Der Nordhäuser Landespolitiker Egon Primas versprach, das Thema umgehend in Erfurt anzusprechen, damit die Vögel, die auf der Roten Liste Thüringens als „extrem selten“geführt werden, kommen können. Die Thüringer Allgemeine gratuliert am Samstag in:
Kannawurf
Charlotte Dürrenberg zum 85. Otterstedt
Dorothea Rohrmann zum 80. Artern
Karin Beyer zum 75. Ritteburg
Eberhardt Stange zum 80. Sondershausen
Anita Helbing zum 75.
Klaus Hohnstein zum 75. Gisela Lange zum 85.
Ursula Preidel zum 80.
Lothar Siebert zum 85. Roßleben
Elfriede Bauer zum 90. Heldrungen
Friedgard Eckardt zum 75. Sachsenburg
Heidemarie Becker zum 75. Keula
Loni Grüneberg zum 85.
Toba
Friedhelm Leidel zum 70.
Zur Goldenen Hochzeit gratulieren wir : Schönewerda
Horst und Dorothea Rother Roßleben
Horst und Christel Kühn
... und am Sonntag in:
Sondershausen
Dieter Leps zum 75.
Hildegard Lustermann zum 95. Marianne Steffen zum 95. Roßleben
Lieselotte Billet zum 85.
Bad Frankenhausen
Monika Damm zum 70. Helmut Mittag zum 85. Oldisleben
Waltraud Hafenrichter zum 80. Gertraud Paulus zum 95. Oberbösa
Erika Friede zum 77.
308 Vogelarten am Stausee nachgewiesen
Geburtstag recht herzlich!
Wir wünschen allen Jubilaren, auch den nicht genannten, alles erdenklich Gute!