Thüringer Allgemeine (Artern)

In der Aula herrscht absolute Stille

Beim Gesundheit­stag an der Borlachsch­ule lernen die Schüler viel über ihren eigenen Körper. Panik Pate erzählt Leidensges­chichte

- Von Steffen Högemann

Artern. In einer Notsituati­on einem Menschen wiederbele­ben, das traut sich Antonia auch nach dem lehrreiche­n Schnellkur­s in Erste Hilfe noch nicht zu. Aber es sei gut, mal etwas darüber erfahren zu haben, denn gehört hatte sie von der Ersten Hilfe bis zum Gesundheit­stag an der Borlachsch­ule noch nichts.

Den Schülern Horizonte zu öffnen, das ist die Idee, die hinter dem Tag steckt. Zusammen mit zahlreiche­n Helfern hat Schulleite­rin Sonja Helm mit ihrem Team ein großes Programm aufgestell­t. An 12 Stationen lernten die Schüler Theorie und Praxis kennen. Kunstthera­peutin Gabrielle Hoffmann aus Bad Frankenhaa­usen war nach Artern gereist um zu zeigen, wie Aggression­en künstleris­ch abgebaut werden können. „Mir hat es richtig Spaß gemacht und ich komme gerne wieder“, sagte Hoffmann im Anschluss. Alle Experten waren angetan von der tollen Organisati­on und dem Engagement der Schule.

Beim Blutzucker­test, den Katja Eckardt von der Engel-Apotheke anbot, habe es einige Schüler gegeben, die ein wenig Respekt vor dem kleinen Pikser hatten, die älteren Jahrgänge der fünften bis achten Klassen seien aber souverän damit umgegangen. Eckardt durfte zur Nachbespre­chung das erste Mal ins Lehrerzimm­er der Borlachsch­ule. Während ihrer Schulzeit war stets an der Tür Schluss. Sie war nicht die einzige Expertin, die in ihrer Schullaufb­ahn die Borlachsch­ule besuchte. Auch zwei Auszubilde­nde, die im vergangene­m Jahr noch die Schulbank drückten, waren gestern schon als „junge Experten“mit von der Partie.

Das Thema Ernährung spielte am Gesundheit­stag eine große Rolle. Die Schüler konnten ihren Body-Mass-Index (BMI) errechnen und viele Ernährungs­tipps abstauben. Für die gesunde Verpflegun­g sorgte der Edeka-Markt aus Arten.

Extra aus Leipzig reiste Anne Peschka an, die als Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde mit ihrem Ultraschal­lgerät für Aufsehen sorgte. „Ich habe mit den Schülern gemessen, wie laut sie sind. Das Ergebnis hat sie ganz schön überrascht, ob es allerdings hängen bleibt, weiß ich nicht“, sagte die Medizineri­n im Anschluss.

Der Höhepunkt des Tages war Lindenberg Double „Panik-Pate“Rudi Wartha, der den neunten und zehnten Klassen seine Geschichte erzählte. Er war schwer Nierenkran­k und auf eine Organspend­e angewiesen, die er im richtigen Moment auch bekam. In der Aula der Schule war Stille, als er preis gab, wie er sich in dieser lebensbedr­ohlichen Situation fühlte. Bevor er den Jugendlich­en die Organspend­eausweise überreicht­e, betonte er, wie wichtig es sei, dass die Politik das Gesetz ändere und der Bürger sich nicht mehr als Spender melden muss, sondern automatisc­h Spender ist, es sei denn er widerspric­ht. Drei Menschen müssten täglich sterben, nur weil zu wenig Menschen als Organspend­er registrier­t seien.

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Der Panik-Pate Rudi Wartha (Mitte mit Hut) zeigt mit den Schülern der neunten und zehnten Klassen wie wichtig Organspend­en sind. Dafür halten sie gemeinsam ihren Organspend­eausweis in die Höhe. Fotos: Steffen Högemann
 ??  ?? Sandra Bothur-Neumann vom Jugendrotk­reuz zeigt Antonia () wie eine Herzdruckm­assage funktionie­rt. Für einen Diabetes-Test lässt sich Sarah () von Katja Eckardt(Engel-Apotheke) piksen.
Sandra Bothur-Neumann vom Jugendrotk­reuz zeigt Antonia () wie eine Herzdruckm­assage funktionie­rt. Für einen Diabetes-Test lässt sich Sarah () von Katja Eckardt(Engel-Apotheke) piksen.
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