In der Aula herrscht absolute Stille
Beim Gesundheitstag an der Borlachschule lernen die Schüler viel über ihren eigenen Körper. Panik Pate erzählt Leidensgeschichte
Artern. In einer Notsituation einem Menschen wiederbeleben, das traut sich Antonia auch nach dem lehrreichen Schnellkurs in Erste Hilfe noch nicht zu. Aber es sei gut, mal etwas darüber erfahren zu haben, denn gehört hatte sie von der Ersten Hilfe bis zum Gesundheitstag an der Borlachschule noch nichts.
Den Schülern Horizonte zu öffnen, das ist die Idee, die hinter dem Tag steckt. Zusammen mit zahlreichen Helfern hat Schulleiterin Sonja Helm mit ihrem Team ein großes Programm aufgestellt. An 12 Stationen lernten die Schüler Theorie und Praxis kennen. Kunsttherapeutin Gabrielle Hoffmann aus Bad Frankenhaausen war nach Artern gereist um zu zeigen, wie Aggressionen künstlerisch abgebaut werden können. „Mir hat es richtig Spaß gemacht und ich komme gerne wieder“, sagte Hoffmann im Anschluss. Alle Experten waren angetan von der tollen Organisation und dem Engagement der Schule.
Beim Blutzuckertest, den Katja Eckardt von der Engel-Apotheke anbot, habe es einige Schüler gegeben, die ein wenig Respekt vor dem kleinen Pikser hatten, die älteren Jahrgänge der fünften bis achten Klassen seien aber souverän damit umgegangen. Eckardt durfte zur Nachbesprechung das erste Mal ins Lehrerzimmer der Borlachschule. Während ihrer Schulzeit war stets an der Tür Schluss. Sie war nicht die einzige Expertin, die in ihrer Schullaufbahn die Borlachschule besuchte. Auch zwei Auszubildende, die im vergangenem Jahr noch die Schulbank drückten, waren gestern schon als „junge Experten“mit von der Partie.
Das Thema Ernährung spielte am Gesundheitstag eine große Rolle. Die Schüler konnten ihren Body-Mass-Index (BMI) errechnen und viele Ernährungstipps abstauben. Für die gesunde Verpflegung sorgte der Edeka-Markt aus Arten.
Extra aus Leipzig reiste Anne Peschka an, die als Fachärztin für Hals-Nasen-Ohren Heilkunde mit ihrem Ultraschallgerät für Aufsehen sorgte. „Ich habe mit den Schülern gemessen, wie laut sie sind. Das Ergebnis hat sie ganz schön überrascht, ob es allerdings hängen bleibt, weiß ich nicht“, sagte die Medizinerin im Anschluss.
Der Höhepunkt des Tages war Lindenberg Double „Panik-Pate“Rudi Wartha, der den neunten und zehnten Klassen seine Geschichte erzählte. Er war schwer Nierenkrank und auf eine Organspende angewiesen, die er im richtigen Moment auch bekam. In der Aula der Schule war Stille, als er preis gab, wie er sich in dieser lebensbedrohlichen Situation fühlte. Bevor er den Jugendlichen die Organspendeausweise überreichte, betonte er, wie wichtig es sei, dass die Politik das Gesetz ändere und der Bürger sich nicht mehr als Spender melden muss, sondern automatisch Spender ist, es sei denn er widerspricht. Drei Menschen müssten täglich sterben, nur weil zu wenig Menschen als Organspender registriert seien.