Gewittersturm treibt Helium-Ballon in die Baumkronen
Funkamateure Sömmerda starten Experiment auf dem Rathsfeld in Bad Frankenhausen. Trotz Pannen viel gelernt
Stefan Herrmann vom Ortsverband der Funkamateure Sömmerda X06 schreibt: Ursprünglich sollte das Ganze auf der Bienenstätter Warte stattfinden, doch wurden die Zusage des Pächters und der Gemeinde Nesseaue widerrufen. Eine Begründung gab es nie. Eine Alternative wurde aber schnell gefunden – das Rathsfeld in Bad Frankenhausen.
Die Stromversorgung übernahm das Jugendwaldheim Rathsfeld. Als Antenne sollte ein 100 Meter langer Edelstahldraht mit einem Helium-Ballon senkrecht aufgestellt werden. Es waren Sicherheitsmaßnahmen zu treffen, zum Beispiel die Ableitung gefährlicher Ströme, die durch die statische Aufladung der Luft entstehen können. Danach wurde der Ballon auf seine Reise in den Himmel geschickt.
Der Sinn bestand darin, die Wellenausbreitung einer vertikalen Antenne zu erforschen und damit auf dem 160-MeterBand (Frequenz 1,8 Mhz) zu funken. Dieser Frequenzbereich eignet sich insbesondere nachts gut zur Übertragung von Sprache oder Daten. Nicht alles klappte. Durch die Gewitter, die durch Deutschland zogen, wurde der Funkverkehr massiv gestört. Trotzdem konnten Funkverbindungen nach England, Frankreich, Niederlande und Italien aufgebaut werden. Auch einige deutsche Stationen hatten von dem Experiment gehört und sich gemeldet. Auch konnten wir einige Besucher begrüßen und teilhaben lassen. Es wurden auch viele Fragen gestellt, die wir beantworten konnten. Leider musste das Experiment um 3 Uhr nachts schlagartig beendet werden, wegen starker Windböen.
Beim Versuch, den Ballon aus den Baumkronen zu retten, wurde dieser beschädigt, das Helium entwich. Dennoch erhielten wir etliche Ergebnisse und konnten diverse Erfahrungen sammeln. Es soll auch nicht das Ende der „Fahnenstange“sein. Bereits für 2019 steht dieses Experiment erneut auf dem Plan. 2018 soll es einen Stratosphärenflug in 35 Kilometern Höhe mit Bildübertragung geben. Auf diesem Weg möchten wir uns bei allen bedanken, die es uns ermöglicht haben, dieses Projekt zu realisieren (Sachgebietsleiter Reiner Bode, Landesverwaltungsamt Weimar, Abteilung Luftfahrtbehörde; Bodo Rosenstock Leiter Jugendwaldheim Rathsfeld; Pächterin der Wiese Frau Schmidt; Kyffhäuser-FunkClub mit Jürgen Lottmann; Firma Helling Gase; Distriktvorstand von Thüringen an die Mitglieder der Darc-Ortsverbände Artern X01, Sömmerda X06).