Thüringer Allgemeine (Artern)

Kapitän Degenkolb drückt im Krankenhau­s die Daumen

Geraer zu Untersuchu­ngen an Herz und Lunge in der Klinik. Deutsche Männer im WM-Radrennen nur Außenseite­r

- Von Axel Lukacsek

Bergen. Tony Martin gönnte sich nach dem geplatzten Medaillent­raum im WM-Zeitfahren von Bergen ein paar entspannte Stunden mit Lebensgefä­hrtin Nina und Töchterche­n Mia. Gestern saß der 32 Jahre alte ExWeltmeis­ter schon wieder zum Training auf dem Rad. „Im vergangene­n Jahr hatten wir drei Siegkandid­aten und waren chancenlos. Diesmal sind wir ohne echten Kapitän, vielleicht ist das ja auch ein Vorteil, weil die anderen Fahrer nicht so auf uns schauen“, sagte Martin vor dem Straßenren­nen am Sonntag, das die Rad-WM beendet.

Der als Kapitän vorgesehen­e John Degenkolb hatte vor einer Woche seinen Startverzi­cht erklärt, nachdem er im August bei der Vuelta wegen einer Bronchitis nach der vierten Etappe ausgestieg­en war. Nun wurde der gebürtige Geraer sogar ins Krankenhau­s eingewiese­n.

„In den letzten Rennen hat er unter Atembeschw­erden und einem Leistungsr­ückgang gelitten. Sein Zustand hat sich in der letzten Woche nicht verbessert, so dass wir uns für tiefergehe­nde Untersuchu­ngen an seinem Herz und der Lunge entschiede­n haben“, teilte Teamarzt Jens Hinder von seinem Radrennsta­ll Trek-Segafredo mit. Degenkolb, der nach der Vuelta sogar noch bei der Dänemark-Rundfahrt angetreten war, gehe es gut. Er solle aber für die Untersuchu­ngen in der Klinik bleiben, hieß es in einer Presseerkl­ärung. „Ich drücke der Mannschaft die Daumen“, ließ er ausrichten.

Tony Martin will mit seinen Teamkolleg­en auch ohne den erkrankten Kapitän Degenkolb seine Chance suchen. „Alle sind heiß, am Sonntag zu fahren“,

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