Keiner denkt an Dembélé
Gerade als Fußball-Verein muss man in gewissen Situationen das Glück auf seiner Seite wissen. So geschehen bei Borussia Dortmund im Fall Ousmane Dembélé.
Es war das Sommertheater des Jahres im deutschen Fußball. Ein junger, zugegebenermaßen sehr talentierter Spieler, pochte nach einer guten Saison beim BVB vehement auf den Wechsel zu seinem Traumclub FC Barcelona. Das ging sogar soweit, dass Dembélé in den Streik trat, um einen Transfer zu erzwingen. Nach langen und zähen Verhandlungen ging der Wechsel schließlich für über
100 Millionen Euro über die Bühne und die Fans waren zwiegespalten. Zum einen, weil der BVB wiederholt einen kommenden Superstar nicht halten konnte, zum anderen, weil die Art des Weggangs einfach nur beschämend war.
Keine zwei Monate später ist das ganze Theater jedoch vergessen. Und das, obwohl der als Ersatz geholte Ukrainer Andrej Jarmolenko in der Bundesliga noch gar nicht getroffen hat. Seine Art zu spielen kommt bei den Anhängern an. Jarmolenko ist zwar nicht so schnell und dribbelstark, dafür jedoch größer, kräftiger, wuchtiger und kampfstärker. So etwas sieht man im Ruhrpott, wo immer die Maloche im Vordergrund stand, gern.
Natürlich wird sich erst auf Dauer zeigen, ob der 25-Millionen-Mann seine guten Vorstellungen auch mit Toren untermauert. Klar ist aber auch: An Dembélé denkt in Dortmund (vorerst) niemand mehr.