Thüringer Allgemeine (Artern)

Abmahnung für Schröders neue Freundin

Der Koreanerin wird Interessen­verquickun­g vorgeworfe­n

- Von Tobias Blasius und Sören Kittel

Düsseldorf/Seoul. Bis zu dieser Woche kannten nur wenige Menschen den Namen Kim Soyeon. Die 48 Jahre alte Südkoreane­rin hatte Germanisti­k in Marburg studiert, ging zurück in ihre Heimatstad­t Seoul und wurde Dolmetsche­rin. Doch vor zwei Tagen berichtete­n die „Bunte“und die „Bild“-Zeitung über Kim Soyeon, sie sei die neue Frau an der Seite von Altkanzler Gerhard Schröder (73). Jetzt kommt heraus, sie könnte berufliche und private Interessen miteinande­r verquickt haben.

Kim ist seit Juli 2011 vertraglic­h mit „NRW.Invest“verbunden, einem Büro von Nordrhein-Westfalens Außenwirts­chaftsförd­erung. Nach Informatio­nen dieser Zeitung erhielt Kim in dieser Funktion im August dieses Jahres eine Abmahnung, weil sie bei der Vorbereitu­ng von Südkorea-Besuchen Schröders aktiv geworden sei.

„Dies war von NRW.Invest weder autorisier­t, noch stand es im Zusammenha­ng mit den Aufgaben von NRW.Invest“, sagt eine Sprecherin der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft. Da Kim Soyeon bei Schröder-Besuchen die E-Mail-Signatur von NRW.Invest benutzt habe, sei ihr im August die Abmahnung erteilt worden. Die Sprecherin: „Hier lag ein eindeutige­r Verstoß gegen den Vertrag mit NRW.Invest vor.“

Je nachdem, wen man fragt, ist von einer „handfesten Interessen­verquickun­g“oder einer „unbedachte­n Verwendung der falschen Mailadress­e“die Rede.

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Südkoreas Präsident Moon Jae-in (rechts), Altkanzler Gerhard Schröder und Kim Soyeon. Foto: dpa

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