Tipps & Informationen
Die Voraussetzungen sind gar nicht schlecht, denn Bornholm gilt als sonnenreichste dänische Insel, liegt klimabegünstigt in einer Wetterscheide im äußersten Osten des Königreichs. Sogar Feigen gedeihen hier. Die Sommer sind sonnig, die Temperaturen angenehm, die Luft ist beizeiten mediterran, fast immer weht ein leichter Wind. Und selbst wenn es auf See regnet, ist es auf der Insel, die der polnischen Küste näher liegt als der dänischen Hauptstadt, trocken und schön. Deshalb kommen vor allem von Mitte Juni bis Anfang September die vielen Ferienhausurlauber, deswegen sind die Campingplätze dann voll. Das schöne Wetter ist schuld am Urlauber-Boom – und daran, dass auf der Insel auch der Wein gedeiht.
„Den Hof“, erzählt er, „habe ich von meinem Vater geerbt. Aber ich wollte nach 20 Jahren einfach nicht länger Schweinebauer sein, ich wollte auf dem Land etwas anderes machen. Etwas, was es hier nicht gab und wobei mir unser Klima helfen würde. Etwas, wozu ich im n n Mehr Informationen unter: www.lillegadegaard.dk.
Weingut:
n Unterkünfte und mehr: www.visitdenmark.com.
(Die Reise wurde unterstützt von der Reederei Faergen.)
Auskunft:
Urlaub in Südfrankreich inspiriert wurde und worauf ich Lust habe.“Er hat einen langen Atem gebraucht und viel Lehrgeld bezahlt, ehe er herausgefunden hat, welche Rebsorten besonders gut mit dem Klima zurechtkommen und satte Erträge abwerfen – und welche gar nicht.
Einmal schon hat er komplett umsatteln müssen, alle Weinstöcke wieder ausgraben und durch die einer anderen Traube ersetzen müssen. Begonnen hat er mit Rondo, einer Traube, die von der Blüte bis zur Reife nur 90 Tage braucht – allerdings auf viel Septembersonne angewiesen ist. Die aber kann keiner garantieren. Nicht mal auf Bornholm.
Kräftig und herb mit besonderer Note
Seit ein paar Jahren setzt er stattdessen unter anderem auf Pinot noir, der von der Blüte bis zur Reife 110 bis 120 Tage braucht, außerdem auf die weiße OrionTraube. „Es ist wie in einer Ehe. Du denkst, du hast alles, und dann kommt es doch anders“, witzelt er. „Manchmal ist alles von Anfang an bestens und passt perfekt. Und ein anderes Mal stellst du fest, dass du einfach wechseln musst.“Er ist sehr zufrieden mit seiner Entscheidung. Jetzt, da ist er sicher, ist er auf Kurs – mit dem Wein. Und mit dem Whisky, den er inzwischen auch herstellt. Die Destillerie hat er genau dort errichtet, wo früher die Schweine seines Vaters ihr Quartier hatten: hinterm Souvenirshop, hinter seinem Restaurant und der Terrasse mit dem Blick auf die Reben. Sein wichtigster Partner für den gelungenen Anbau auf dem Weingut ist der Wind: „Du brauchst hier keine Bienen, um die Blüten zu befruchten. Manche kommen trotzdem. Aber eigentlich erledigen das bei uns allein die Böen.“Es sind dieselben, die in den Sporthäfen mit den Segeln spielen, vor Dueodde den Surfern dabei helfen, über die Wellen zu reiten – und an heißen Hochsommertagen Erfrischung bringen. Es ist derselbe Wind, der durch die mittelalterliche Burgruine Hammershus pfeift und beim Musikfestival die Töne der Bands neu sortiert, mitnimmt und anderswo auf der Insel wieder fallen lässt. Derselbe Wind, der um die Dächer der alten Rundkirchen pfeift.
Wie Jesper Paulsens Wein schmeckt? „Nach Norden. Und nach Urlaubserinnerung!“, sagt einer, der drei Flaschen gekauft hat und nun zu seinem Ferienhaus fahren will. „Nach Wind und Sonne. Kräftig, herb, mit besonderer Note, irgendwie nach Bornholm“, sagt ein anderer. Ob es bessere Weine gibt? „Klar!“, lacht Paulsen. „Aber die haben einen Nachteil: Sie sind eben nicht von hier.“