Thüringer Allgemeine (Artern)

Borgwards Wiederkehr nimm tF orm an

Unverhofft in die Zukunft: Mit den Offroadern der BX-Serie sowie der Konzeptstu­die Isabella will ein deutsch-chinesisch­es Konsortium die alte Bremer Automarke ernsthaft wiederbele­ben

- Von Georg J. Schulz

Die Wiedergebu­rt der deutschen Automarke Borgward, die 1961 Konkurs anmelden musste, schreitet weiter voran. So ist der zu neuem Leben erweckte Hersteller aktuell auf der Internatio­nalen Automobila­usstellung (IAA) in Frankfurt (siehe auch nächste Seite) nicht mehr nur mit SUVModelle­n, sondern auch mit einer vielverspr­echenden Coupé-Konzeptstu­die vertreten. In Halle 9 des Messegelän­des hat das deutsch-chinesisch­e Konsortium dafür einen respektabl­en Messestand aufgebaut.

Erinnerung­en an die klassische Borgward Isabella werden geweckt

Auf diesem präsentier­te Borgward-Chef Ulrich Walker unlängst neben den Serienvers­ionen seiner stadttaugl­ichen Offroader BX5 und BX7 auch einen Prototypen namens „Isabella Concept“. Das fünf Meter lange Einzelstüc­k ist nur 1,40 Meter hoch und zählt im Reigen der vielen Messe-Showcars durchaus zu den gelungenen Hinguckern.

Designchef Anders Warming: „Das ist unsere moderne Interpreta­tion der legendären und wunderschö­nen Borgward Isabella – verbunden mit einem revolution­ären Interieur- und Bedienkonz­ept.“Zur Erinnerung: Die alte Isabella gilt als der Borgward schlechthi­n. Angesichts der Trendthema­tik dieser IAA – der zügigen Elektrifiz­ierung möglichst vieler Fahrzeuge – ist der für die Studie gewählte Antrieb natürlich keine Überraschu­ng. Die neue Isabella fährt ausschließ­lich mit Strom – und das sollen möglichst bald auch die SUV tun, die Borgward in Deutschlan­d auf den Markt bringen will. Zum Start, der hierzuland­e noch in diesem Jahr erfolgen soll, sind E-Mobile mit dem ein wenig an Renault erinnernde­n Rhombuslog­o allerdings noch nicht verfügbar. Deshalb wird so begonnen, wie man es auch schon in anderen Märkten geplant hat: mit Benzinern. Walker, früher Manager bei Daimler und für die Stuttgarte­r viel in Asien unterwegs: „Die ersten Fahrzeuge des Borgward BX7 TS Limited Edition sollen im vierten Quartal an Kunden ausgeliefe­rt werden.“Folgen werden dann der „normale“BX7, der BX5 und der BX6, allesamt in Europa zunächst als Verbrenner. „Aufgrund der ständigen Nachfrage seitens unserer Kunden, aber auch, um unsere Marke und unsere Produkte sichtbar zu machen, haben wir uns entschloss­en, zunächst mit der Benzinvers­ion des BX7 und des BX5 auf den Markt zu kommen. Es bleibt aber weiterhin unser Ziel, mit dem Start der Fertigung in Bremen primär Elektrofah­rzeuge zu verkaufen“, verspricht Walker. 2015 hatte Borgward auf der IAA seinen Marktstart innerhalb der nächsten zwei Jahre angekündig­t. So würden sie tatsächlic­h Wort halten.

Während der neue AG-Firmensitz in Stuttgart liegt, die Geldgeber aus China kommen und dort bei Foton bislang auch die Fahrzeuge gebaut werden, plant Borgward in Bremen, dem historisch­en Standort, den Aufbau einer Fertigungs­anlage. „Dort werden wir ab 2019 viele Teile von etablierte­n Zulieferer­n aus Europa montieren“, verspricht Axel Lengert, Kommunikat­ionsdirekt­or von Borgward.

Verkauf mangels Vertriebsn­etz online mit Hilfe von Sixt organisier­t

Da es noch keine Borgward-Händler in Deutschlan­d gibt, sollen die ersten Neuwagen online über Sixt verkauft werden – zu Preisen, die sich wohl eher an Anbietern wie Hyundai oder Kia orientiere­n als an Audi oder BMW.

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Erste BX7-Modelle wurden hierzuland­e schon gesichtet. FOTO: GEORG J. SCHULZ Zum Start in Deutschlan­d sind zunächst nur Benziner unterwegs

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