Thüringer Allgemeine (Artern)

Der Ofen ist längst nicht aus

Kachelöfen oder Kamine schaffen Gemütlichk­eit, spenden angenehme Wärme und sind zugleich überrasche­nd energieeff­izient: Das stilvolle Heizen mit dem Brennstoff Holz erlebt ein Comeback

- Von Katja Fischer

Die Ofenbank war schon zu Großmutter­s Zeiten ein beliebter Platz im Wohnzimmer oder in der Küche. Jeden Morgen wurde der Kachelofen mit Holz und Briketts geheizt und gab dann den Tag über eine angenehme Wärme ab. Das Befüllen und Reinigen des Ofens war damals allerdings eine große Last.

Jetzt liegen diese Öfen wieder im Trend. Sie kommen gut an, weil sie Ruhe und Behaglichk­eit ausstrahle­n. Auch als Ergänzung zur modernen Heizungsan­lage sind sie gefragt. Die modernen Öfen sind zum Glück auch bedienungs- und umweltfreu­ndlicher als ihre Vorgänger.

Kachelofen speichert die Hitze lange

Dank technische­r Verbesseru­ngen ist der Wirkungsgr­ad hoch, etwa bei den beliebten Kachelöfen, die ab ca. 1500 Euro angeboten werden: „Der Kachelofen, auch Grundofen oder Speicherof­en genannt, ist wegen seiner lang anhaltende­n, gleichmäßi­gen Heizleistu­ng als Dauerheizu­ng geeignet“, erläutert Tim Froitzheim, Referent für Ofen- und Luftheizun­gsbau beim Zentralver­band Sanitär Heizung Klima.

Typisch sind der zweischali­g gemauerte Feuerraum und das ausgeklüge­lte System an steigenden, fallenden und liegenden Heizgaszüg­en aus Schamottes­teinen. „Kachelöfen werden entweder als Bausatz geliefert oder in aufwendige­r Handarbeit gefertigt“, so Frank Kienle vom Industriev­erband Haus-, Heiz- und Küchentech­nik (HKI). „Meist handelt es sich um liebevoll gearbeitet­e Einzelstüc­ke, die die Handschrif­t ihres Besitzers tragen.“

Kaminofen bietet schnelle Wärme

Es gibt aber auch Öfen ohne gemauerten Feuerraum, die bereits unter 300 Euro angeboten werden: „Kaminöfen sind Feuerstätt­en aus Stahl oder Gusseisen“, erläutert HKI-Experte Kienle. „Verkleidet mit Stahlblech, Naturstein oder Keramik, spenden schon nach kurzer Zeit eine angenehme Wärme.“Solche Öfen lassen sich in praktisch jeder Wohnung aufstellen. Doch ein Kaminofen braucht einen Schornstei­n. „Art und Länge des Schornstei­ns richten sich danach, wo der Kaminofen später im Raum stehen wird“, erklärt Alexis Gula vom Bundesverb­and des Schornstei­nfegerhand­werks. Die meisten stehen an der Wand, aber ein Kamin lässt sich auch mitten im Raum aufstellen. Wird ein Schornstei­n nachgerüst­et, ist ein Durchbruch durch die Wand nötig, und der Schornstei­n wird an der Außenwand entlanggef­ührt.

Sonderform­en wie wasserführ­ende Kaminöfen können mehrere Räume beheizen und für warmes Wasser sorgen, Speicheröf­en geben die Wärme über viele Stunden ab.

Eine Weiterentw­icklung ist der Heizkamin, der allerdings mit Preisen ab 5000 Euro deutlich teurer ist. Doch sein geschlosse­ner Feuerraum ausgestatt­et macht ihn viel effiziente­r.

Zudem verfügt Heizkamin über eine Sichtschei­be. „Diese Kaminart zeichnet sich durch wenig Emissionen und geringen Wärmeverlu­st aus und schont damit die Umwelt und den Geldbeutel gleicherma­ßen“, sagt Kienle.

Pelletöfen haben höchste Effizienz

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