Der Ofen ist längst nicht aus
Kachelöfen oder Kamine schaffen Gemütlichkeit, spenden angenehme Wärme und sind zugleich überraschend energieeffizient: Das stilvolle Heizen mit dem Brennstoff Holz erlebt ein Comeback
Die Ofenbank war schon zu Großmutters Zeiten ein beliebter Platz im Wohnzimmer oder in der Küche. Jeden Morgen wurde der Kachelofen mit Holz und Briketts geheizt und gab dann den Tag über eine angenehme Wärme ab. Das Befüllen und Reinigen des Ofens war damals allerdings eine große Last.
Jetzt liegen diese Öfen wieder im Trend. Sie kommen gut an, weil sie Ruhe und Behaglichkeit ausstrahlen. Auch als Ergänzung zur modernen Heizungsanlage sind sie gefragt. Die modernen Öfen sind zum Glück auch bedienungs- und umweltfreundlicher als ihre Vorgänger.
Kachelofen speichert die Hitze lange
Dank technischer Verbesserungen ist der Wirkungsgrad hoch, etwa bei den beliebten Kachelöfen, die ab ca. 1500 Euro angeboten werden: „Der Kachelofen, auch Grundofen oder Speicherofen genannt, ist wegen seiner lang anhaltenden, gleichmäßigen Heizleistung als Dauerheizung geeignet“, erläutert Tim Froitzheim, Referent für Ofen- und Luftheizungsbau beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima.
Typisch sind der zweischalig gemauerte Feuerraum und das ausgeklügelte System an steigenden, fallenden und liegenden Heizgaszügen aus Schamottesteinen. „Kachelöfen werden entweder als Bausatz geliefert oder in aufwendiger Handarbeit gefertigt“, so Frank Kienle vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik (HKI). „Meist handelt es sich um liebevoll gearbeitete Einzelstücke, die die Handschrift ihres Besitzers tragen.“
Kaminofen bietet schnelle Wärme
Es gibt aber auch Öfen ohne gemauerten Feuerraum, die bereits unter 300 Euro angeboten werden: „Kaminöfen sind Feuerstätten aus Stahl oder Gusseisen“, erläutert HKI-Experte Kienle. „Verkleidet mit Stahlblech, Naturstein oder Keramik, spenden schon nach kurzer Zeit eine angenehme Wärme.“Solche Öfen lassen sich in praktisch jeder Wohnung aufstellen. Doch ein Kaminofen braucht einen Schornstein. „Art und Länge des Schornsteins richten sich danach, wo der Kaminofen später im Raum stehen wird“, erklärt Alexis Gula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks. Die meisten stehen an der Wand, aber ein Kamin lässt sich auch mitten im Raum aufstellen. Wird ein Schornstein nachgerüstet, ist ein Durchbruch durch die Wand nötig, und der Schornstein wird an der Außenwand entlanggeführt.
Sonderformen wie wasserführende Kaminöfen können mehrere Räume beheizen und für warmes Wasser sorgen, Speicheröfen geben die Wärme über viele Stunden ab.
Eine Weiterentwicklung ist der Heizkamin, der allerdings mit Preisen ab 5000 Euro deutlich teurer ist. Doch sein geschlossener Feuerraum ausgestattet macht ihn viel effizienter.
Zudem verfügt Heizkamin über eine Sichtscheibe. „Diese Kaminart zeichnet sich durch wenig Emissionen und geringen Wärmeverlust aus und schont damit die Umwelt und den Geldbeutel gleichermaßen“, sagt Kienle.
Pelletöfen haben höchste Effizienz