Schadstoffarm im Kinderzimmer?
Das eco-Institut hat Vergleichsmessungen in zwei Muster-Kinderzimmern angestellt. Was für einen Effekt haben schadstoffarme Farben, Bodenbeläge, Möbel?
In unserem Labor haben wir in Zusammenarbeit mit dem SentinelHaus-Institut zwei gleich große Räume als Kinderzimmer ausgestattet: einmal mit nicht zertifizierter Einrichtung und einmal mit Produkten, die auf ihre VOC-Emissionen (flüchtige organische Substanzen) zertifiziert waren. Zertifiziert heißt, dass Produkte regelmäßig nach strengen Kriterien unabhängig geprüft und bewertet werden. In dem Messzeitraum von 28 Tagen konnten wir im Zimmer mit den zertifizierten Produkten eine deutlich geringere und unproblematische VOC-Konzentration feststellen.
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Welche Rolle spielt regelmäßiges Lüften? Reicht das aus, um die Schadstoffe zu minimieren?
Generell ist das Lüften, aber auch das Vermeiden anderer Emissionsquellen sehr wichtig. Anders als früher sind Gebäude heute aus energetischen Gründen so stark abgedichtet, dass warme Luft nicht entweichen kann und so der Energieverbrauch gesenkt wird.
Dadurch ist der Luftaustausch minimiert, der früher automatisch entstand. Luftaustausch sorgt aber dafür, dass auch Schadstoffe nach außen getragen werden.
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Wie viel muss man im Vergleich investieren, um ein schadstoffarmes Kinderzimmer einzurichten?
Man muss nur etwas mehr Zeit investieren, da einheitliche gesetzliche Vorgaben für die Unbedenklichkeit von Bauprodukten fehlen. Doch immer mehr Hersteller setzen auf freiwillige Gütezeichen, die regelmäßige strenge Prüfungen verlangen. Man muss sich also vorher nur genau mit den Zeichen beschäftigen, denn manchmal entwerfen Produkthersteller auch eigene Werbezeichen. Bei den beiden genannten Projekten hat sich aber gezeigt, dass es eine große unabhängig zertifizierte Produktpalette gibt. Man braucht also keine Nischenprodukte zu nutzen.