Dämme gegen die Grippewelle
Alle Jahre wieder das gleiche Spiel: Mediziner und Wissenschaftler werben gebetsmühlenartig für die Grippeimpfung, Skeptiker halten dagegen.
Haben beide irgendwie recht? Nein. Einen Mittelweg gibt es nicht. Wer sich impfen lässt, schützt sich und andere. Wer es nicht tut, riskiert schwere bis tödliche Infektionen – für sich und andere. Es gibt Menschen, die sich aufgrund medizinischer Indikationen tatsächlich nicht impfen lassen können. Gerade sie sollten auf einen hohen Gemeinschaftsschutz und auf die Solidarität der anderen vertrauen können .
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Eine Grippe ist keine einfache Erkältung, auch wenn sich die Symptome auf den ersten Blick vielleicht ähneln. Folgen einer Infektion mit Influenzaviren können Lungen- und Herzmuskelentzündungen oder eine Sepsis sein. Zwar schwanken die Erkrankungszahlen von Jahr zu Jahr, immer aber sind sie höher als es sein müsste – und mit ihnen die Risiken für Leib und Leben.
Was ist daran so schwer zu verstehen? Wieso sind es nicht selten ausgerechnet die berühmt-berüchtigten Helikoptereltern, die wegen jedem Wehwehchen in die Notaufnahme rennen, hinsichtlich der Impfungen aber meinen, sie ihren Kindern ersparen zu müssen? Was lässt Ältere zögern?
Eine Grippeimpfung kann keine Grippe hervorrufen, der in vielen Studien getestete Impfstoff erhält keine vermehrungsfähigen Erreger. Die Gegenmeinung ist eine von selbst ernannten Antiimpfgurus verbreitete Mär. Wenn man sich nicht für sich selbst impfen lassen will, dann halt für die Lieben. Deren Schutz ist allemal den Piks wert.