Flüchtlingsrat begrüßt Integrationskonzept
Die Ziele werden gelobt – aber an konkreten Maßnahmen fehlt es noch
Im gestrigen Beitrag „Kabinett berät Fusionen von Gemeinden“wurde geschrieben, dass eine Gemeinde namens Neuhaus am Rennsteig ihre Amtsgeschäfte durch die Stadt Ilmenau erledigen lassen will. Gemeint war natürlich die Gemeinde Neustadt am Rennsteig. Erfurt. Der Thüringer Flüchtlingsrat begrüßt das neue Integrationskonzept des Landes. Besonders werde der Leitgedanke des Konzeptes begrüßt, der einer auf Bundesebene stetig voranschreitenden Spaltung und Trennung von Schutzsuchenden in solche mit „guter“und „schlechter“Bleibeperspektive, entgegenwirke, teilte die Organisation am Mittwoch in Erfurt mit. „Das Ziel, die Abkopplung großer Teile der Geflüchteten von jeglichen Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe zu beenden, stellt aus unserer Sicht einen großen Fortschritt in der aktuellen Flüchtlings- und Integrationspolitik dar“, sagte Juliane Kemnitz vom Flüchtlingsrat. Nun müssten konkrete Maßnahmen zur Erreichung dieses Zieles zügig umgesetzt werden.
Die rot-rot-grüne Landesregierung hatte im November beschlossen, Migranten künftig unabhängig von ihren individuellen Bleibeperspektiven konkrete Integrationsangebote zu unterbreiten. Das Konzept stelle klar, dass für alle Männer, Frauen und Kinder gleiche Rechte, aber eben auch gleiche Pflichten gelten würden, hatte Migrationsminister Dieter Lauinger (Grüne) erklärt. Die Integration sei nach der Unterbringung und der Erstversorgung der vielen Geflüchteten in den Jahren 2015 und 2016 die „eigentlich größere Aufgabe“.
Der Flüchtlingsrat lobte auch die Zusicherung, dass in Thüringen keine Abschiebezentren eingerichtet werden sollen und den Einsatz des Landes für den Familiennachzug. (epd)