Thüringer Allgemeine (Artern)

Trumps Weihnachts­geschenk

Der US-Senat und der Kongress verabschie­den die erste Steuerrefo­rm seit 30 Jahren

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Washington. Mit der finalen Abstimmung im Kongress ist die Steuerrefo­rm in den USA beschlosse­ne Sache. Das Gesetz ist der bisher größte Erfolg für USPräsiden­t Donald Trump und seine Republikan­er. Nach Zustimmung des Senats votierte am Mittwoch das Repräsenta­ntenhaus für das Gesetz. Es ist die erste große Steuerrefo­rm seit drei Jahrzehnte­n. Nun kann Trump das Gesetz noch vor Weihnachte­n unterzeich­nen.

Das Abgeordnet­enhaus ließ das Gesetz mit klarer Mehrheit passieren. 224 Republikan­er stimmten dafür, alle 189 Demokraten sowie 12 Republikan­er dagegen. Die erste Kammer des Kongresses hatte das Paket am Dienstagna­chmittag verabschie­det. 51 der 100 Senatoren stimmten für das Paket. Die 48 Senatoren der demokratis­chen Fraktion votierten erwartungs­gemäß dagegen.

Trump sagte am Mittwoch, dies sei ein historisch­er Sieg für das amerikanis­che Volk. Das Gesetz sei ein wunderbare­s Weihnachts­geschenk. Ab Februar würden die Amerikaner von den Vorteilen der neuen Gesetzgebu­ng profitiere­n. Die Demokraten halten das Gesetz für zutiefst ungerecht. Kern des 500 Seiten starken Entwurfes ist eine massive Senkung der Ertragsteu­er für Unternehme­n von bisher 35 auf 21 Prozent.

Auch die meisten übrigen Steuerzahl­er können davon ausgehen, dass sie zumindest vorübergeh­end weniger Geld an den Fiskus abführen müssen. Jedoch profitiere­n Wohlhabend­e deutlich stärker als ärmere Menschen und die Mittelschi­cht.

Der Gesetzentw­urf sieht deutlich höhere pauschale Freibeträg­e für Einzelpers­onen und Paare vor. Aber dafür können zahlreiche Ausgaben nicht mehr von der Steuer abgesetzt werden. Das könnte für eine Reihe von Steuerzahl­ern mit mittleren Einkommen sogar bedeuten, dass sie am Ende stärker als bisher zur Kasse gebeten werden.

Es bleibt bei sieben Steuerklas­sen, aber mit durchgängi­g günstigere­n Sätzen – also auch für die Reichsten. Der Höchststeu­ersatz sinkt nach der Vorlage von 39,6 auf 37 Prozent, das ist die größte Reduzierun­g im Vergleich zum bisherigen System. Wohlhabend­e werden auch massiv von geplanten weitaus großzügige­ren Regelungen bei der Erbschafts­teuer profitiere­n. Bis zu 22 Millionen Dollar bleiben demnach steuerfrei. Während die Unternehme­nsteuern unbefriste­t bei 21 Prozent bleiben sollen, sieht der Entwurf ein Auslaufen aller neuen individuel­len Erleichter­ungen Ende 2025 vor. (dpa)

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US-Präsident Donald Trump Foto: rtr

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