Landkreis schafft wieder Zuflucht
Jugendamt soll Unterkunft für Kinder bereit halten, die wegen familiärer Probleme in Obhut genommen werden müssen
Kyffhäuserkreis. Als Zufluchtsort für Kinder, die von Gewalt bedroht sind oder unter häuslichen Problemen zu leiden haben, will der Landkreis künftig wieder eine eigene Unterkunft betreiben. Dort könnten Betroffene, die vom Jugendamt in Obhut genommen werden, sofort untergebracht werden. Das ist in einer Prioritätenliste der Behörde zu den Leitzielen für den Bereich „Hilfen zur Erziehung“für die Jahre 2018 bis 2022 so festgehalten. Dieses Programm hat der Jugendhilfeausschuss bewilligt.Wo und wann die neue Stelle eingerichtet wird, ist noch nicht geklärt.
Bislang muss die Kreisverwaltung in Nachbarkreisen nach freien Plätzen suchen, wenn sie ein Kind in sichere Obhut bringen muss. Seine eigene Zufluchtsstelle für solche Fälle hatte de Kyffhäuserkreis bereits vor etlichen Jahren aufgegeben.
Als Grund dafür waren unter anderem die sinkenden Kinderzahlen in der Region herangezogen worden. Inzwischen verzeichnet die Statistik wieder einen leichten Anstieg bei der Zahl der Kinder im Landkreis.
Dieser erfreuliche Trend legt natürlich nicht automatisch nahe, sofort die Inobhutnahmestelle des Landkreises wieder einzurichten. Allerdings haben in den zurückliegenden Jahren auch die Fälle zugenommen, in denen das Jugendamt oder beauftragte Träger bei Problemen in Familien eingreifen mussten.
Die Studie, die den neuen Leitzielen für die Arbeit im Jugendamt zugrunde liegt, zeigt außerdem, dass die Fallzahlen nicht nur immer weiter angestiegen sind. Immer häufiger treten in betroffenen Familien außerdem Probleme gleichzeitig auf. Aus diesem Grunde müssen die Familien in vielen Fällen deutlich intensiver betreut werden, als noch vor wenigen Jahren. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder bei akuten Problem in Obhut genommen werden müssen, gestiegen.