Beim Fußball ausgerastet
Zwei Syrer schlagen beim Spiel einen Landsmann. Sie müssen nicht nur Schmerzensgeld zahlen
Kyffhäuserkreis. Wenn der Ball auf dem Rasen rollt, dann herrscht Anspannung. Bei den Spielern und bei den Zuschauern. Denn es geht um Tore, den Sieg und Punkte. Da liegen auch mal die Nerven blank.
So bei einem Spiel in Bad Frankenhausen, in einer Mannschaft, in der auch Syrer spielten, wie Richter Gerald Fierenz vom Amtsgericht Sondershausen im Gespräch mit Thüringer Allgemeine schilderte.
Ein Mann, sein Sohn gehörte auch mit zur Mannschaft, war mit der Spielsituation eines Landsmannes nicht einverstanden, er ärgerte sich, denn der Schuss aufs Tor sei zu schwach gewesen. Er hätte den Ball an ihn abgeben sollen, dann wäre die Sache erfolgreicher gewesen. Doch der Landsmann – der später Geschädigte – wollte den Ball nicht abgeben, ihn nervte, dass der andere diesen immer forderte. Schließlich wollte er auch mal aufs Tor schießen. Ein Tor wurde es nicht. Also wurde der Spieler von seinem Landsmann beschimpft; er sei „Müll“, war da zum Beispiel zu hören.
Es gab einen Wortwechsel. Der Vater versetzte seinem Landsmann einen Faustschlag. Andere Spieler versuchten, beide auseinander zu halten. Dann griff der Sohn ein, auch er schlug den Geschädigten. Dieser lief weg. Der Vater hinterher, er schlug und trat seinen Landsmann. Die Polizei wurde gerufen. Vater und Sohn stritten die Taten zunächst ab. Nach intensiver Nachfrage gaben sie die Körperverletzungen aber zu.
Richter Gerald Fierenz stellte das Verfahren gegen den Vater und den Sohn ein, sie haben eine Geldstrafe zu zahlen. Ein Teil geht als Schmerzensgeld an den Geschädigten, ein anderer Teil fließt an zwei Sportvereine in der Kyffhäuserregion. Der Vater muss insgesamt 800 Euro zahlen, 300 Euro Schmerzensgeld, 500 Euro erhalten Vereine. Beim Sohnemann sind es insgesamt 400 Euro, 150 Euro für den Geschädigten, 250 Euro für Vereine.
Eingestellt wird das Verfahren allerdings erst, wenn die Geldbeträge gezahlt sind. Und es bleibt die Hoffnung, dass die Angeklagten beim Kicken auch an Fairplay denken.