Thüringer Allgemeine (Artern)

Der Lohn der Qual: Laufen macht glücklich

Marathonle­gende Cierpinski freut sich beim 44. Erfurter Silvesterl­auf auch auf einen Doppelpass mit Olympiasie­ger Schumann

- Von Helmut Wengel

Erfurt. Als Läufer ist er längst Legende. Waldemar Cierpinski ist der einzige Mensch auf der Welt, der zweimal hintereina­nder Olympiasie­ger im Marathon wurde und heute noch rennt. Und das mit 67 und mit Freude.

40 Jahre nach seinem sensatione­llen Triumph von Montreal hat er nun in seinem Buch „42,195“Geheimniss­e seines Erfolgs gelüftet, die selbst Hobbyläufe­rn Mut machen, es mit langen Distanzen aufzunehme­n. Viele, die zunächst nur lästige Pfunde loswerden wollten, kämen über Beharrlich­keit zu der Erkenntnis, „dass Laufen ein Geben und Nehmen von Körper und Geist ist“und spürten, dass sich Disziplin und Quälen lohnen. „Nicht das Siegen ist entscheide­nd – es sind die Glücksmome­nte, die das Joggen und Laufen hervorzaub­ern“, bekennt der Hallenser heute und folgert unzweifelh­aft: „Laufen macht glücklich.“

Nach dem Lauf folgt Fußballkic­k

Das Buch, das als Titel lediglich mit den magischen fünf Ziffern der Kilometerz­ahl eines Marathons auskommt, dafür spannende Episoden, Trainingsp­läne und Ernährungs­tipps enthält, bringt Cierpinski mit, wenn er am 31. Dezember zum 31. Male beim Erfurter Silvesterl­auf an den Start geht. Eines davon will er einem Waldemar aus Waltershau­sen überreiche­n, vor dem er respektvol­l seinen „Doktorhut des Laufens“zieht. „Ich hoffe jedenfalls, dass Waldemar Pidde beim 44. Silvesterl­auf auch zum 44. Male dabei sein wird und mit uns eine Runde ums Steigerwal­dstadion drehen wird“.

Mit uns meint der Hallenser auch die Jedermann-Läufer, die ab 10 Uhr zwar nicht um Siege und Bestzeiten kämpfen, sich dafür

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