Regionalgeschichte und das Europa von heute
Frühlingsfest an der Klosterruine St. Wigbert in Göllingen mit Eröffnung der Sonderausstellung „Kloster und Welt“
Göllingen. Romanische Baukunst in Mitteldeutschland. Die „Straße der Romanik“hat die Wege zu diesen Orten in touristischen Routen ausgebaut. Gerade in dieser Region zeugt eine Anzahl an Klosterorten von dieser Baukunst, von der Kultur und Geschichte jener Zeit.
Im Klosterort Memleben im benachbarten Burgenlandkreis treffen Reichsgeschichte, Baukunst und Klosterkultur aufeinander. Hier wird 2018, im 25. Jubiläumsjahr der „Straße der Romanik“, in einer Ausstellung des Landes Sachsen-Anhalt das Gründungsthema aufgegriffen: „Wissen und Macht – Benedikt und die Ottonen“.
Auf Einladung und Initiative der Stiftung Kloster Memleben und des Zentrums für Mittelalterausstellungen Magdeburg sind Klosterorte zwischen Saale, Unstrut und Harz eingeladen, in Korrespondenz dieses Thema mit zu gestalten und in der Aktion „Kloster und Welt“die Kulturregion interessierten Touristen und Pilgern näher zu bringen. Der Klosterort Göllingen ist mit dabei.
Dafür engagierte sich schon vor geraumer Zeit Günther Chmielus, der Vorsitzende des Fördervereins der Klosterruine St. Wigbert in Göllingen. Das Vorhaben sprach man mit dem Eigentümer, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, ab. Elvira Knabe vom Verein konzipierte die Ausstellung. „Ein Jahr Arbeit steckt darin“, wie die 69Jährige sagte. Die einstige Warenanund -ausgabe der Konservenfabrik auf dem Klostergelände wurde entrümpelt und zum Ausstellungsraum. „Da halfen die Gemeinde Kyffhäuserland und die Schlossverwaltung Sondershausen mit“, sagte Elvira Knabe dankend.
Es entstanden zahlreiche Tafeln mit Informationstexten sowie vielen Fotos, die die Geschichte, Entwicklung und Gegenwart zeigen. Im Mittelpunkt steht, wie Elvira Knabe schilderte, natürlich der Lebensweg des Reichsgrafen Gunter von Kärfernburg, dem Klostergründer in Göllingen. Er lebte 955 bis 1045. Im Jahr 1005 oder 1006, durch Urkunde belegt, entstand das Kloster. Im Alter von 50 Jahren entschied sich der Reichsgraf, Mönch zu werden. Hier in Göllingen war er zwei Jahre Vorsteher.
„Die Mönche brachten Landwirtschaft und Bildung in die Region. Sein Grundsatz: Bete und arbeite. Auch als Mönch ließ ihn die Politik nicht in Ruhe. Er war viel in den Ländern, die heute zu Europa gehören, unterwegs, er galt als großer Diplomat, Friedensstifter und Wegebauer. Er war, wie ich es formuliere, der erste Europäer“, schildert Elvira Knabe mit Begeisterung.
1606 verließ der letzte Mönch das Kloster Göllingen. Der folgende Krieg ging auch am Kloster nicht spurlos vorüber, eine andere Zerstörung, nämlich des Untergrundes, gab es, wie sie sagte, zu DDR-Zeiten, als Industriehallen gebaut wurden. Bereits in den 1970er-Jahren hatte sich die gegründete Interessengemeinschaft Denkmalpflege für den Erhalt des Klosterturmes stark gemacht. Damals mit dabei: Günther Chmielus und Elvira Knabe. In der Ausstellung wird auch über die Sanierungsarbeiten berichtet.
Am heutigen Samstag gibt es auf dem Gelände der Klosterruine ein Frühlingsfest, Besichtigungen sind möglich, die Kaffeetafel ist gedeckt. Zudem kann 13.30 bis 17.30 Uhr die neue Ausstellung besichtigt werden, die offizielle Eröffnung ist 15 Uhr. Sie ist als Dauerausstellung konzipiert.
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Öffnungszeiten der Klosteranlage: April bis Oktober täglich bis Uhr, November bis März bis Uhr Die Thüringer Allgemeine gratuliert am Samstag in:
Allmenhausen
Volkmar Frank zum 70. Bad Frankenhausen Günther Schenk zum 80. Bretleben
Ilse Ritschel zum 80. Borxleben
Karin Wendler zum 75. Großbrüchter
Petra Rink zum 70. Heldrungen
Renate Brandt zum 80. Holzengel
Liesbeth Ruhnke zum 85. Oberbösa
Wolfgang Hecker zum 80. Ringleben
Dietmar Wittki zum 80. Roßleben
Sondershausen
Udersleben
Gertraud Ziegenhorn zum 85.
... und am Sonntag in ... : Grüningen
Rosemarie Felsmann zum 70. Göllingen
Dora Helfer zum 80. Sondershausen
Monika Hendrich zum 70. Geburtstag recht herzlich!