Schüler planen Neubau ihres Gymnasiums mit
Für das Frühjahr 2019 ist der Umzug des Kyffhäuser-Gymnasiums in das neue Schulgebäude vorgesehen
Bad Frankenhausen. Das Thema Schulneubau des Kyffhäuser-Gymnasiums ist zurzeit ein großes Gesprächsthema. Nach vielen Jahren geht der Traum von besseren Lern- und Lehrverhältnissen endlich in Erfüllung.
Regelmäßig finden Führungen und Absprachen im Sinne des Schulneubaus in Bad Frankenhausen statt, bei denen die Direktorin des Kyffhäuser-Gymnasiums, Silvia Exner, immer zugegen ist. Der neueste Fortschritt: Die vierte Etage ist fertig, und somit ist der Rohbau fast vollendet.
Jetzt folgt die nächste Ausbauphase. Dazu gehören die Installation der Elektrik und der Einbau der Sanitäranlagen. Auf der angrenzenden Mensa vor der Zweifeldhalle ist bereits das Dach fertiggestellt. Sogar das Mobiliar ist bereits in Besprechung. Die Mensa steht nicht nur als Speisesaal zur Verfügung, sondern auch für Feste und Veranstaltungen. „Es macht richtig Spaß, der Schule beim Wachsen zuzusehen“, sagt die Schulleiterin des Gymnasiums und ergänzt: „Natürlich mussten wir Kompromisse eingehen, gerade in Hinsicht auf das Finanzbudget. Dennoch bin ich sehr zufrieden. Besonders freue ich mich auf das offene erste Obergeschoss, das mit dem Erdgeschoss verbunden ist, sowie die großen Glasfronten“.
„Man muss wissen, worauf man Wert legt“, meint Silvia Exner. So entschied sie zum Beispiel, dass einige Möbel, unter anderem auch die Whiteboards und die neuen Computer aus Haus II, in das neue Gebäude mitgenommen werden. Dafür könne das Geld in andere Vorhaben wie moderne Technik oder individuelle Möbel im Foyer investiert werden.
„Besonders hat mir die Mitplanung der Raumkonzepte gefallen, wo die Wünsche der Fachlehrer berücksichtigt wurden. So erfolgt die Versorgung in einigen naturwissenschaftlichen Kabinetten von der Decke – perfekt für Experimente im Unterricht“, sagt Silvia Exner.
Das Außengelände spielt für die Schüler eine große Rolle. Jedoch haben die Schüler der verschieden Altersklassen unterschiedliche Vorstellungen zur Gestaltung ihrer Pausen und ihrer Freizeit.
So entstand die Idee, den Hof und das Außengelände in zwei Bereiche zu teilen. Der erste Bereich ist speziell für ältere Schüler zum Entspannen da: Hier werden einige Sitzmöglichkeiten und ein großes Außenschachfeld angeboten. Im anderen Bereich werden Basketballkörbe und Tischtennisplatten zur Verfügung gestellt. Die jüngeren Schüler, die Bewegung in den Pausen brauchen, können sich hier austoben. Dafür kann auch der Bolzplatz vor der Turnhalle genutzt werden. Anfänglich gab es laut Exner durch den langwierigen Winter eine Verzögerung von vier Wochen. Mittlerweile liegen die Bauarbeiten aber im Zeitplan, und auch die Brücke, die über den kleinen Bach zu der Schule führt, ist schon in Planung und wird vorbereitet.
Für den Bau der Schule wurden mehrere Orte in Betracht gezogen. Selbst ein Bau im Botanischen Garten wurde diskutiert, aber aus Naturschutzgründen verworfen. Schlussendlich entschied der Landkreis, das neue Schulgebäude auf den Platz neben der Zweifeldhalle zu bauen. „Das trifft sich gut: In der Nähe sind das Museum und das ‚Domizil‘, mit dem wir seit Jahren zusammenarbeiten. Problematisch wird vielleicht, dass die Schüler des Gymnasiums die B 85 überqueren müssen, wenn sie von der Bushaltestelle kommen“, sagt die Direktorin.
Wie die alten Schulhäuser künftig genutzt werden, steht noch nicht fest, da diese noch ein knappes Jahr bis zur Fertigstellung der Schule genutzt werden. Anlässlich des Neubaus wurde eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen AG Schulneubau gegründet. Die Mitglieder sind hauptsächlich Lehrer, aber auch interessierte Schüler und Eltern können teilhaben. In den unregelmäßigen Treffen erhalten die Mitglieder von dem Schulträger als Bauherr Informationen zu den neuesten Fortschritten des Baus. Vor allem aber ist es ihre Aufgabe, ihre eigenen Anliegen mit einzubringen oder Wünsche zu äußern, die dann in die weitere Planung mit einfließen.
Die Idee hinter der AG ist, den Bau nutzerbezogen zu gestalten und den Mitgliedern die aktuellen Baufortschritte vorzustellen. In dem Wahlpflichtfach Naturwissenschaften haben die Schüler
Kompromisse eingegangen
die Möglichkeit, hautnah den Fortschritt mitzuerleben. Gemeinsam mit der Fachlehrerin Kerstin Schröter besuchten diese schon zweimal die Baustelle. Angelegt an das naturwissenschaftliche Fach untersuchen die Schüler die verwendeten Baumaterialien und analysieren deren Vor- und Nachteile. Im Unterricht ermitteln die Schüler Eigenschaften und Verwendung der Materialien. Vor Ort werden sie von einem Mitarbeiter des Landratsamtes, der den Bau beaufsichtigt und mit plant, durch das Gebäude geführt und über den Baufortschritt informiert. Im Anschluss können die Schüler Fragen stellen. Silvia Exner berichtet außerdem von einem bemerkenswerten Projekt: Eine eigene Wetterstation für die Schule, positioniert auf dem Außengelände der Schule. Aufgrund dieser Station könne sich die Schulleiterin die Gründung einer neuen WetterstationArbeitsgemeinschaft vorstellen. „Auf jeden Fall wird sie eine Bereicherung des GeografieUnterrichts“, sagt Exner.
Wünsche werden berücksichtigt