Jäger der Nacht bevölkern Naturschutzstation Numburg
Landschaftspflegeverband Südharz/Kyffhäuser schafft neue Quartiere für Fledermäuse. Flatterpoint öffnet im Sommer
Auleben. Seitdem im vergangenen Jahr das Projekt „Fledermausschutz auf dem Gebiet der Numburg“unter der Trägerschaft des Landschaftspflegeverbandes Südharz / Kyffhäuser umgesetzt wird, hat sich an der Naturschutzstation bei Auleben viel getan. „Nicht nur, dass wir durch die Verkleidung des Hausgiebels am Haupthaus ein neues Quartier für die dort vorkommenden Fledermäuse geschaffen haben, auch wurden an dem Artenschutzhaus bauliche Mängel beseitigt, um Prädatoren wie Steinmarder und Waschbär von den bestehenden Quartieren dort fernzuhalten“, erzählt Sarah Backhaus vom Landschaftspflegeverband.
Allerdings sind die bestehenden Fledermausquartiere an der Numburg stark ausgelastet, teilweise veraltet und zudem durch Gebäudeschäden negativ beeinflusst. Daher steht in dem Projekt, das im Jahr 2016 durch die Natura-2000-Station Südharz/ Kyffhäuser initiiert wurde, die Schaffung und Sicherung von Fledermausquartieren im Vordergrund.
20 der 24 in Deutschland lebenden Fledermausarten kommen im Naturpark Kyffhäuser vor, in dessen Gebiet sich die Naturschutzstation Numburg befindet. Somit trägt die Region eine besondere Verantwortung für das Vorkommen der Kleinen Hufeisennase, welche hier ihr nördlichstes Vorkommen in Deutschland hat. In Thüringen sind nur zwei Wochenstuben der Rauhautfledermaus bekannt, die beide in der Region liegen. In der Numburg sind etwa 400 Rauhautfledermäuse mit ihren Jungtieren zu Hause.
Im Sommer 2018 wird auch wieder der 13. Fledermaus-Informationspunkt für Besucher geöffnet sein. Der sogenannte „Flatterpoint“wurde zum 50jährigen Bestehen der Naturschutzstation Numburg im vergangenen Jahr mit großer Resonanz in der Beobachtungsscheune eingeweiht.
Da sich die seltene Rauhautfledermaus hinter der Holzverkleidung versteckt und nur selten zu beobachten ist, ist die Installation einer Live-Übertragung aus der Kinderstube der Kleinen Hufeisennase geplant. Eine Kamera im Artenschutzhaus macht dies möglich, so dass man bis zu zehn Tiere auf dem Bildschirm beobachten kann.
Weiterhin informieren dort Infotafeln, Poster und andere Anschauungsmaterialien über die Besonderheiten und die Geschichte der sensiblen und geschützten Jäger der Nacht.