Chamäleons im Zoo und in der Politik
Die Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut
Anscheinend scheint sich das Erstlingswerk des Justizministers langsam auf das Ende zu bewegen. Wie soll man nun die unglückliche Verkettung und Beteiligung seiner Ehefrau an dem Lapsus bewerten? Es ist schon sehr bedenklich, wenn sich ein Mitglied der Thüringer Landesregierung aufwendig bemüht, Licht ins Dunkel zu bringen und nun seine Frau opfert, die ja kein Amt in der Regierung ausübt und höchstens zu einer Entschuldigung verdonnert werden kann.
Licht und Schatten liegen in dieser Kalamität so eng zusammen, dass es einem schwer fällt, etwas Unrechtes zu entdecken. Andere mussten wegen eines geschenkten Bobbycars schon ihr sehr hohes Amt räumen, weil ein Provinzstaatsanwalt an dem Fall einen Narren gefressen hatte und unbedingt eine Verurteilung herbeisehnte. Leider wurde unser ehemaliger Bundespräsident freigesprochen.
Oder die Bemühungen um die Doktor-Titel,wo einige vergessene Versfüße zur Aufgabe gereicht haben. Natürlich wurde das Ganze von der Opposition herbei geschworen, wobei die Herren der damaligen Opposition nun in Thüringen das Sagen haben. Da gelten aber andere Maßstäbe, genau so wie die Menschen hier mit kleinem Lohn und Renten abgespeist werden und wir eine Ministerin haben, der das Wohl von Wölfen anscheinend sehr am Herzen liegt.
Im Zoo kann man Chamäleons betrachten – oder sie in der Wirklichkeit erleben.
Heinz Bock, Erfurt