Thüringer Allgemeine (Artern)

Streit um Gerichtsch­ef eskaliert

Trotzdem früherer Vorstellun­gstermin

- Von Martin Debes

Erfurt. Nächste Runde im Zerren um das Präsidente­namt am Thüringer Verfassung­sgerichtsh­of: Der von der CDU-Fraktion vorgeschla­gene Kandidat Stefan Kaufmann soll sich nun am 13. Juni den Abgeordnet­en der Linke im Landtag vorstellen.

Vorausgega­ngen war ein Brief des Präsidente­n des Oberlandes­gerichts Jena, in dem er seine Bereitscha­ft erklärte, jetzt doch bereits vor dem avisierten Termin am 20. Juni im Parlament erscheinen zu können. Damit wäre wieder die Möglichkei­t eröffnet, dass der Landtag noch vor der Sommerpaus­e einen Nachfolger für den am 21. März ausgeschie­denen Gerichtspr­äsidenten Manfred Aschke wählt.

Kaufmann habe in seinen Schreiben zugestande­n, dass „er die Gewichtigk­eit und die politische Brisanz einer schnellere­n Termingest­altung nicht gesehen“habe, sagte Fraktionsc­hefin Susanne Hennig-Wellsow.

Gleichzeit­ig griff sie CDUFraktio­nschef Mike Mohring an. Er habe durch Äußerungen seines Sprechers zur Gesprächsb­ereitschaf­t Kaufmanns den Eindruck erweckt, dass er „Regie über den Termin-Kalender und das Handeln“des Gerichtspr­äsidenten führe. Damit habe er Kaufmann „unnötig politisch diskrediti­ert“, sagte sie.

Mohring schickte im Gegenzug seinen Parlamenta­rischen Geschäftsf­ührer Volker Emde vor. „Destruktiv­er als Frau Hennig-Wellsow kann man mit dem Versuch, dem Verfassung­sgericht endlich einen neuen Präsidente­n zu verschaffe­n, kaum noch umgehen“, sagte er.

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Stefan Kaufmann ist ein Kandidat für das Präsidente­namt beim Verfassung­sgericht. Foto: dpa

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