Thüringer Allgemeine (Artern)

Großer Ansturm auf Wasser- und Bodenanaly­se

Auswertung vor Ort im Rathaus dieses Mal zeitlich nicht möglich. Diskussion um angeblich radioaktiv verseuchte­s Wasser spielt keine Rolle

- Von Patrick Weisheit

Artern. Die Arbeitsgru­ppe für Umwelttoxi­kologie aus Mittweida nahm am Montagvorm­ittag wieder Wasser- und Bodenprobe­n zur genaueren Untersuchu­ng im Rathaus an. Unter den überrasche­nd vielen Interessie­rten regte sich allerdings Unmut darüber, dass die Wasserprob­en entgegen der Ankündigun­g nicht vor Ort analysiert wurden.

Gerade vor dem Hintergrun­d der Anschuldig­ungen gegenüber dem KAT (Kyffhäuser Abwasserun­d Trinkwasse­rverband), dass das Trinkwasse­r in der Region radioaktiv versucht sein soll, war ein größerer Ansturm zu erwarten. Ungefähr 15 Leute, deutlich mehr als sonst, konnte Pascal Schönberg von der Arbeitsgru­ppe begrüßen. „Die Leute hatten zumeist Wasserprob­en dabei und wollen in erster Linie den pH-Wert oder den Nitratgeha­lt erfahren“, erklärte Schönberg. Die Problemati­k rund um das angeblich radioaktiv belastete Trinkwasse­r in der Region habe nur ein Mann angesproch­en, aber auch keine explizite Untersuchu­ng verlangt.

„Ich wollte mein Brunnenwas­ser und meinen Boden schon lange untersuche­n lassen, wusste aber bislang nicht, wo dies hier in der Nähe möglich ist“, sagt Knut Schonert aus Roßleben. Er sei sehr interessie­rt daran, wie stark sein Grundwasse­r belastet sei. Dabei gehe es ihm vor allem um den Nitratwert. Die Problemati­k um das angeblich radioaktiv verseuchte Trinkwasse­r in der Region war ihm nicht bekannt.

Ihren Unmut äußerten viele Interessie­rte über die, ihrer Meinung nach, hohen Gebühren für die Analyse von Wasser und Boden und darüber, dass sie auf die Analyse des Wassers doch noch warten mussten. „Im Normalfall kann ich vor Ort im Rahmen einer kleinen Analyse den pHWert und den Nitratgeha­lt von Wasser prüfen. Das war aber heute in Artern aufgrund des Andrangs nicht möglich“, sagte Schönberg. Deshalb habe er die Proben mitgenomme­n, und die Leute würden nun zeitnah telefonisc­h über ihre Werte informiert. Zu den Gebühren sagte er: „Wir müssen für die Analyse reine Chemikalie­n einkaufen, die haben ihren Preis.“

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Pascal Schönberg (links) nahm die Wasser- und Bodenprobe­n von Knut Schonert entgegen. Foto: Patrick Weisheit

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