Großer Ansturm auf Wasser- und Bodenanalyse
Auswertung vor Ort im Rathaus dieses Mal zeitlich nicht möglich. Diskussion um angeblich radioaktiv verseuchtes Wasser spielt keine Rolle
Artern. Die Arbeitsgruppe für Umwelttoxikologie aus Mittweida nahm am Montagvormittag wieder Wasser- und Bodenproben zur genaueren Untersuchung im Rathaus an. Unter den überraschend vielen Interessierten regte sich allerdings Unmut darüber, dass die Wasserproben entgegen der Ankündigung nicht vor Ort analysiert wurden.
Gerade vor dem Hintergrund der Anschuldigungen gegenüber dem KAT (Kyffhäuser Abwasserund Trinkwasserverband), dass das Trinkwasser in der Region radioaktiv versucht sein soll, war ein größerer Ansturm zu erwarten. Ungefähr 15 Leute, deutlich mehr als sonst, konnte Pascal Schönberg von der Arbeitsgruppe begrüßen. „Die Leute hatten zumeist Wasserproben dabei und wollen in erster Linie den pH-Wert oder den Nitratgehalt erfahren“, erklärte Schönberg. Die Problematik rund um das angeblich radioaktiv belastete Trinkwasser in der Region habe nur ein Mann angesprochen, aber auch keine explizite Untersuchung verlangt.
„Ich wollte mein Brunnenwasser und meinen Boden schon lange untersuchen lassen, wusste aber bislang nicht, wo dies hier in der Nähe möglich ist“, sagt Knut Schonert aus Roßleben. Er sei sehr interessiert daran, wie stark sein Grundwasser belastet sei. Dabei gehe es ihm vor allem um den Nitratwert. Die Problematik um das angeblich radioaktiv verseuchte Trinkwasser in der Region war ihm nicht bekannt.
Ihren Unmut äußerten viele Interessierte über die, ihrer Meinung nach, hohen Gebühren für die Analyse von Wasser und Boden und darüber, dass sie auf die Analyse des Wassers doch noch warten mussten. „Im Normalfall kann ich vor Ort im Rahmen einer kleinen Analyse den pHWert und den Nitratgehalt von Wasser prüfen. Das war aber heute in Artern aufgrund des Andrangs nicht möglich“, sagte Schönberg. Deshalb habe er die Proben mitgenommen, und die Leute würden nun zeitnah telefonisch über ihre Werte informiert. Zu den Gebühren sagte er: „Wir müssen für die Analyse reine Chemikalien einkaufen, die haben ihren Preis.“