Pauken und Trompeten beim Umzug der Sangeskünstler
Zehn Chöre feiern gemeinsam in Holzsußra beim Nordthüringer Kreischorfest den 170. Geburtstag vom heimischen Männergesangverein
Holzsußra. Auf der Runde durch das Dorf hielten sich die Sangesfreunde aus zehn Chören noch zurück. Der Fanfarenzug aus Bad Frankenhausen gab am Sonntag auf den Straßen von Holzsußra den Ton an, bevor die Sänger vom örtlichen Männergesangverein auf der Festwiese ihre Stimmen erhoben. Als Gastgeber des 13. Chorfestes vom Nordthüringer Kreischorverband durften sie als Erste auf ihrer Heimatbühne singen.
Die Auftritte der anderen Chöre waren dann gleichzeitig so etwas wie Geburtstagsständchen für den Holzsußraer Männergesangverein. Der feierte nämlich beim Sängertreffen am Wochenende sein 170, Jubiläum. Trotz dieses hohen Alters hat der Chor offenbar noch viele Fans. Die Bänke in den Pavillons rund um den Festplatz vor der Bühne waren gut gefüllt. Natürlich hörten sich die Holzsußraer und ihre Gäste auch die Lieder der anderen Chöre mit Freude an und spendeten viel Beifall.
Dass der Holzsußraer Männergsangverein über die lange Zeit seines Bestehens tatsächlich jung geblieben ist, erfüllt dessen Vorsitzenden Steffen Lupprian mit Stolz. „Das Durchschnittsalter unserer Sänger liegt bei 47 Jahren. Das ist im Vergleich zu vielen anderen Hobby-Chören ein wirklich niedriger Wert.“Den drückt der gerade 41-jährige Vorsitzende zwar selbst noch, hat aber unter den 28 Chormitgliedern auch noch jüngere Sangesfreunde an seiner Seite. Um auch weiterhin junge Sänger und ein Publikum ähnlich niedrigen Alters anzuziehen, will Lupprian bei den Veranstaltungen vom Männergesangverein immer noch mehr moderne Musik mit aufnehmen.
Darüber hinaus lasse sich so auch der Zusammenhalt im Dorf stärken, in dem der Chorverein schon jetzt sehr eng mit der Jugendinitiative und dem Sportverein mit vielen jüngeren Mitgliedern agiert. „Nur weil wir auf die Hilfe dieser befreundeten Vereine bauen können, war es möglich, ein so großes Sängertreffen wie dieses auf die Beine zu stellen. Als Gesangverein allein wäre es schon schwer, das Pfingstsingen jedes Jahr zu organisieren“, betonte Lupprian.