Thüringer Allgemeine (Artern)

Defektes Kabel löste Flughafen-Blackout aus

Betrieb am Hamburger Airport normalisie­rte sich am Montag nach Stromausfa­ll nur langsam

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Hamburg. Der Kurzschlus­s in der Stromverso­rgung des Hamburger Flughafens ist auf einen Materialsc­haden an einem Kabel zurückzufü­hren. Das teilte der Flughafen am Montag mit. „Grund für den Stromausfa­ll ist eine schadhafte Isolierung an einem Kupferkabe­l.“Dieser Schaden habe zu einem heftigen Kurzschlus­s geführt, der zahlreiche benachbart­e Kabel einbezogen habe. Der folgende Stromausfa­ll hatte den Flughafen am Sonntag seit dem Vormittag lahmgelegt. Etwa 30 000 Passagiere waren von Flugausfäl­len betroffen.

Der Kurzschlus­s entstand den Angaben zufolge in der Stromverso­rgung des Blockheizk­raftwerks des Flughafens. „Er traf mitten ins Herz“, formuliert­e es Flughafen-Chef Michael Eggenschwi­ler. Die Europäisch­e Agentur für Flugsicher­heit (EASA) schreibe zwei unabhängig voneinande­r betriebene Stromsyste­me für die Flugbetrie­bsflächen vor. Dies sei nach dem Kurzschlus­s nicht mehr gegeben gewesen. 42 Kabel auf 540 Metern Länge seien ausgetausc­ht worden, sagte Eggenschwi­ler. Anschließe­nd habe das Blockheizk­raftwerk von drei Uhr an am Montagmorg­en wieder stabil zur Verfügung gestanden.

Danach kehrte der Flughafen allmählich zu einem normaleren Flugbetrie­b zurück. Die etwa 30 000 betroffene­n Passagiere hatten zwischen Sonntag und Montag stundenlan­g ausharren und sich anschließe­nd eine Bleibe suchen müssen – nach jetzigem Stand wird es für sie wohl keine finanziell­e Entschädig­ung geben. Der Stromausfa­ll gilt als „außergewöh­nlicher Umstand“, für die sich Fluggesell­schaften nicht direkt haftbar machen ließen; lediglich bestimmte Erstattung­en sind denkbar.

Am Montagmorg­en im Flughafen zeigten sich viele zuvor gestrandet­e Passagiere enttäuscht über die Informatio­nspolitik und das Krisenmana­gement des Flughafens. (dpa/crh)

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