Keine Köche, keine Kellner: 6000 freie Stellen im Gastgewerbe
Thüringen liegt beim Umsatz deutschlandweit auf dem letzten Platz. Wirte hoffen auf Mehreinnahmen durch Fußball-WM
Erfurt. Das Thüringer Gastgewerbe ist in Not. „Hoteliers und Wirte suchen dringend Personal – finden aber niemanden“, erklärte gestern Mark A. Kühnelt, Präsident des hiesigen Hotelund Gaststättenverbandes (Dehoga). Geschätzt 6000 Stellen könnten sofort mit Köchen, Kellnern und Hotelfachkräften besetzt werden, „ohne den Zuzug ausländischer Fachkräfte ist diese Lücke nicht mehr zu schließen“, so Kühnelt. Nicht wenige der Azubis des Verbandes kämen mittlerweile aus Vietnam, der Ukraine oder aus Marokko. Die jungen Leute würden beispielsweise mit Mietverträgen und einer maßgeschneiderten Betreuung unterstützt.
Die unregelmäßigen Arbeitszeiten, eine geringe Bezahlung und der oft raue Ton in der Branche schrecken viele ab, vor allem die Betriebe in den ländlichen Gegenden leiden darunter. So sind allein im Jahr 2016 in Thüringen 34 Betriebe geschlossen wurden, davon 19 Gaststätten. In den vergangenen zehn Jahren verschwand rund jeder vierte Anbieter.
„Und alle stehen weiterhin vor großen Herausforderungen“schloss Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Thüringen, an. Auch wenn das Umsatzwachstum 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 3,22 Prozent leicht zulegte. „Thüringen liegt mit einem Durchschnittsumsatz von gerade einmal 216 000 Euro pro Betriebsstätte weiterhin auf dem letzten Platz“, erklärte Ellinger weiter.
Insgesamt erzielt die hiesige Gastrobranche einen Jahresumsatz von knapp 1,1 Milliarden Euro. „Dank einer guten Gesamtkonjunktur können wir auch weiterhin einen leichten Aufwärtstrend vermelden.“
Unterschiede gebe es natürlich zwischen den touristischen Zentren und der Peripherie. „Wir brauchen weitere Investitionen und vor allen Dingen größere Häuser, die auch die Kraft