Im schwebenden Balken wird die historische Sammlung gezeigt
Arbeiten am Dessauer Bauhaus-Museum sollen zum Jubiläum 2019 beendet sein. In Kürze beginnt die Fassadensanierung
Dessau-Roßlau. Das Dessauer Bauhaus, Ikone der Moderne für Architektur, Design und Kunst, gehört zum Unesco-Welterbe. Heute sorgt es wieder für Aufsehen – mit einer Baustelle der besonderen Art. Dort beginnen in Kürze die Arbeiten für die Fassade. „Insgesamt sind wir mit dem Baufortschritt zufrieden“, sagt Frank Assmann, Leiter der Bauabteilung der Stiftung Bauhaus Dessau. Ziel sei, dass im Herbst die Fassade und zum Jahreswechsel das Gebäude fertig ist. Rund 3500 Quadratmeter Glas werden benötigt. Die Arbeiten für das Bauhaus-Museum Dessau hatten im Mai 2017 begonnen. Es soll 25 Millionen Euro kosten, rund 3500 Quadratmeter Nutzfläche haben und 2019 öffnen. Anlass ist die Gründung des Bauhauses vor 100 Jahren.
„Die besondere Anforderung an dem Museumsbau ist der Einbau des ‚schwebenden Balkens‘“, sagt Assmann. Die brückenähnliche Konstruktion werde im Inneren des 125 Meter langen Gebäudes zwischen zwei Treppenhäusern mit einer Spannweite von 50 Metern freitragend über dem Boden gebaut. In dem „Balken“soll die historische Sammlung des Dessauer Bauhauses untergebracht und erstmals im Zusammenhang gezeigt werden. Sie ist laut Stiftung mit 44 000 katalogisierten Exponaten nach Berlin die zweitgrößte der Welt. Das Dessauer Museum mit insgesamt 2100 Quadratmetern Ausstellungsfläche soll zudem ein Raum für Neues sowie Begegnungen von Menschen aus dem In- und Ausland sein. Das Gebäude wird nach Plänen spanischer Architekten gebaut. Es wird jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt finanziert. Die Stadt Dessau-Roßlau übertrug der Stiftung Bauhaus Dessau das Grundstück.
Der Architekt Walter Gropius (1883–1969) hatte das Bauhaus 1919 in Weimar gegründet. In Dessau erlebte die Schule mit revolutionären Entwürfen, Bauten und Lehrmethoden ihre Blütezeit. (dpa/sa)