Baupreise lassen Pläne von Kommunen platzen
Sondershausen stellt Etat auf den Kopf. Oldisleben gibt Vorhaben auf
Ich bin sehr stolz und glücklich darüber, was in den vergangenen Jahren beim Fußballverein Eintracht Sondershausen geleistet wurde. Eigentlich hatte ich mit Fußball nichts am Hut, nun bin ich Feuer und Flamme.
Mein Steckenpferd ist die zweite Mannschaft von Eintracht. Nachdem die Erste aufgestiegen ist, hat es die Zweite ihr nachgemacht. Das I-Tüpfelchen wäre noch der Aufstieg der A- Junioren nach der Meisterschaft.
Foto: Henning Most Kyffhäuserkreis. Kaum sind die Haushalte in den meisten Kommunen mühsam ausbalanciert, geraten die darin verankerten Baupläne für dieses Jahr schon wieder ins Wanken. Weil die Baupreise in schwindelerregende Höhen geklettert sind, müssen die Gemeinden einige Vorhaben für 2018 komplett kippen, die Pläne abspecken oder die Mehrkosten dafür bei anderen Posten im Haushalt abzwacken. Und selbst wenn sie das Geld für alle Projekte zusammen haben, müssen die Bürgermeister und Bauamtsleiter immer noch bangen, ob sie eine Firma finden, die den Auftrag auch in diesem Jahr noch erledigt.
Vor derartigen Problemen hatte der Gemeinderat in Oldisleben kürzlich erst die Segel gestrichen: Er legte alle geplanten Straßenbaumaßnahmen für das laufende Jahr auf Eis und nahm sogar die bereits laufenden Ausschreibungen für die Sanierung von Waldstraße, Quergasse und Grabenstraße zurück. Die Ratsmitglieder zogen damit die Notbremse, bevor die Kosten aus dem Ruder liefen. Auf rund 670 000 Euro hatten die Planer die Baukosten geschätzt, aber was die Baufirmen auf ihr Papier geschrieben hatten, lag fast dreißig Prozent darüber.
Gehörigen Zuschlag verlangten auch die Unternehmen, die in Sondershausen demnächst Bahnhofs- und Bachstraße sanieren und im Herbst die Gottesackergasse herrichten sollen. „Es wurden Preise verlangt, die deutlich über denen lagen, die wir im Haushalt einkalkuliert hatten“, erklärt Sondershausens Bauamtsleiter Karsten Kleinschmidt. „Wir mussten den Haushaltsentwurf für die Stadt an einigen Stellen noch etwas anpassen, nachdem wir die Ausschreibungsergebnisse vor Augen hatten.“Inzwischen stünden die benötigten Mittel bereit. „Wenigstens haben wir für alle Projekte, die wir geplant hatten, überhaupt Vertragspartner gefunden.“
Rückzieher hätte sich die Stadt vor allem bei den Vorhaben in der Bahnhofstraße und auf dem Franzberg an der Bachstraße auch gar nicht leisten können. „Wir stehen im Wort, die Bahnhofstraße saniert zu haben, wenn an der neu gebauten Franzbergschule der Unterricht beginnt“, schildert Kleinschmidt die Zwangslage. Der Haupteingang der Schule mündet auf die Bahnhofstraße mit ihrem ramponierten Fußweg, an dem die Kinder täglich in Schulbusse ein- und aussteigen sollen. Die Bachstraße muss fertig werden, weil dort demnächst ein neues Wohngebiet entstehen soll. Dafür verlegen Versorgungsunternehmen bereits neue Leitungen, die alte Straße ist komplett aufgerissen. Die Arbeiten dort ruhten bereits wegen der zusätzlichen Rechnerei am Stadthaushalt. Inzwischen sind die Aufträge vergeben.
So weit ist die Stadtverwaltung in Ebeleben noch nicht. „Wir überlegen noch, was wir uns dieses Jahr angesichts der Preisentwicklung überhaupt leisten können und wollen“, erklärt Marco Probst, Ebelebens Hauptamtsleiter. Ausschreibungen seien noch nicht raus. Pläne gebe es für Arbeiten im Schlosspark. „Wenn die Angebote teurer werden, als geplant, entscheiden wir im Einzelfall, ob wir das Vorhaben ganz kippen oder in Details verändern, um Kosten zu sparen.“Es gebe auch kein Projekt, das unbedingt in diesem Jahr erledigt werden müsse. Die dringend nötige Sanierung im Kindergarten nach einem Wasserschaden werde über die Versicherung abgewickelt und belaste die Stadt finanziell nicht.