Dem Mittagessen auf der Spur
Ichstedter „Kyffhäuserzwerge“besichtigen Gutshof Hauteroda. Dort werden werktäglich 800 Portionen gekocht und ausgeliefert
Hauteroda. Wo kommt unser Mittagessen her?
Die Antwort auf diese Frage führte die Ichstedter „Kyffhäuserzwerge“zusammen mit ihren Erzieherinnen und vielen Eltern gestern nach Hauteroda. Auf dem Gutshof, wo Menschen mit besonderem Hilfebedarf leben und unter Anleitung in verschiedenen Bereichen arbeiten, wird seit vielen Jahren gesundes Mittagessen für Kindergärten, Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen der Region gekocht.
„Wir melden jeden Tag telefonisch den Bedarf an Mittagessen nach Hauteroda. Immer darf ein anderes Kind die Anzahl nennen. Nun wollten wir einfach mal sehen, wen wir da eigentlich am Telefon haben und wer unser Essen jeden Tag kocht“, lächelte Tina Rückert, die stellvertretende Kindergartenleiterin.
Da hatten die Kindergartenknirpse bereits die Schälküche besichtigt und kamen gerade aus dem Schweinestall.
In der Küche empfing Andreas Plischka die neugierige Truppe. Der Oberheldrunger kocht seit 17 Jahren in der Gutshofküche. „Als wir vor 16 Jahren mit der Mittagsversorgung anfingen, hatten wir hundert Portionen. Heute sind es über 800“, berichtet er, als es in der Gutshofküche schon ruhig ist. Vier gelernte Köche stehen hier an den Töpfen, unterstützt von fünf Betreuten. Zwei Essen stehen täglich zur Wahl. Dazu frischer Salat. Früh um 3.30 Uhr beginnt Plischka den Löffel zu schwingen. Ab 8 Uhr wird die Auslieferung vorbereitet, 9 Uhr fährt das erste Auto los, alles soll warm ankommen. Bis nach Weimar werden Einrichtungen versorgt, dazu Schulen in Nohra und Kölleda. Das Essen enthält demeterzertifizierte Produkte aus Landwirtschaft, Gemüsebau und Bäckerei. Die Kinder lauschen und staunen über die großen Küchenkessel, die sie aus der Ferne sehen. Der Spinat soll besonders lecker zubereitet sein, sein Sohn verlange zu Hause nur nach diesem, erzählt ein Vater.
Gestern standen Quarkkeulchen mit Vanillesoße und Gulasch mit Serviettenknödeln auf dem Speiseplan. Nach dem Rundgang ließen es sich alle auf dem Hof schmecken.