Putin berät über Sanktionen
Russland spricht von „Wirtschaftskrieg“
Wäre es Ihnen lieber, wenn in der deutschen Nationalmannschaft keine Spieler mit ausländischen Wurzeln wären? Das ist mir völlig egal. Wir können zur Mannschaft von 1954 mit Fritz und Ottmar Walter nicht zurückkehren. Das ist nun einmal so. Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Freitag mit seinem nationalen Sicherheitsrat über die neuen US-Sanktionen beraten. Der Staatschef und die Mitglieder des Gremiums erklärten, dass die im Fall Skripal angekündigten Strafmaßnahmen nach dem Völkerrecht „absolut widerrechtlich“sind, wie Putins Sprecher Dmitri Peskow in Moskau sagte.
Die US-Regierung hatte die Strafmaßnahmen wegen des Russland angelasteten Anschlags auf den russischen ExAgenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia angekündigt. Die Regierung in Moskau hat eine Beteiligung an dem Attentat in Südengland mit dem Nervengift Nowitschok stets bestritten.
Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew sieht in neuen US-Sanktionen gegen sein Land die „Erklärung eines Wirtschaftskrieges“und droht mit Gegenmaßnahmen. Sollten sich die angekündigten Sanktionen der USA etwa gegen Banken oder die Verwendung bestimmter Devisen richten, käme das einer solchen Erklärung gleich, sagte Medwedew bei einem Besuch auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka.
„Auf einen solchen Krieg müssen wir mit ökonomischen, politischen und falls nötig auch anderen Methoden reagieren“, sagte Medwedew. „Das müssen unsere amerikanischen Freunde verstehen.“(rtr/dpa)