Gartenverein setzt auf Rückbau
„Tongebreite“in Sondershausen gibt Flächen zurück, möchte aber Sanierung der Zufahrt
Sondershausen. „Geordneten Rückzug“nennt Karl-Heinz Müller, Vorsitzender des Kleingartenvereins „Tongebreite“in Sondershausen, das, was er und die anderen 52 Vereinsmitglieder 2016 beschlossen haben.
Trotz herrlichen Blicks auf den Frauenberg lassen sich nicht mehr alle Gärten verpachten. Die Zahl der Kleingärtner sinkt, aber auch die Ansprüche der Interessenten könne man nicht immer erfüllen, so Müller. Deshalb baut der Verein seit einem Jahr Gärten zurück. Bis 2019 wolle man 8000 Quadratemeter Gartenfläche renaturiert haben, lautet das Ziel des Vereins. Fünf Gärten seien bereits zurückgebaut, die Gartenhäuser abgerissen, Zäune und Beetumrandungen und alle anderen Aufbauten entfernt worden. In zahlreichen Arbeitseinsätzen haben die Kleingärtner angepackt, um das zu bewerkstelligen. Am Ende wolle man die ehemalige Gartenfläche an die Stadt zurückgeben und die Anlage so verkleinern. Davon hätten auch die Pächter etwas, denn noch zahlen alle auch für die ungenutzte Flächen des Vereins mit. Neben den Gärten, die perspektivisch nicht mehr verpachtet werden sollen, sind derzeit 31 Gärten verpachtet. Einen könnte man derzeit neu verpachten, vielleicht werde zum Ende des Jahres ein weiterer frei, sagt Müller.
Denn es gibt sie ja noch Leute, die Interesse an einem Kleingarten haben: junge Familien, die mit ihren kleinen Kindern ein Stück Natur suchen. Neue Mitglieder hat man auch mit ungarischen und einigen tschechischen Familien gefunden, die einen Garten gepachtet haben.
Ein Ärgernis für den Verein ist allerdings die Zufahrt zur Gartenanlage, die seit Jahren in desolatem Zustand ist. Bei einer Besichtigung mit Bürgermeister Steffen Grimm (pl) und Bauamtsleiter Karsten Kleinschmidt wurde das Thema am Donnerstag erörtert. Geld werde dieses Jahr für den nötigen grundhaften Ausbau der städtischen Liegenschaft nicht zur Verfügung stehen. Aber einen Kostenvorschlag werde man machen lassen, bemühten sich Grimm und Kleinschmidt, ein bisschen Hoffnung zu verbreiten.