Thüringer Allgemeine (Artern)

Gartenvere­in setzt auf Rückbau

„Tongebreit­e“in Sondershau­sen gibt Flächen zurück, möchte aber Sanierung der Zufahrt

- Von Andrea Hellmann

Sondershau­sen. „Geordneten Rückzug“nennt Karl-Heinz Müller, Vorsitzend­er des Kleingarte­nvereins „Tongebreit­e“in Sondershau­sen, das, was er und die anderen 52 Vereinsmit­glieder 2016 beschlosse­n haben.

Trotz herrlichen Blicks auf den Frauenberg lassen sich nicht mehr alle Gärten verpachten. Die Zahl der Kleingärtn­er sinkt, aber auch die Ansprüche der Interessen­ten könne man nicht immer erfüllen, so Müller. Deshalb baut der Verein seit einem Jahr Gärten zurück. Bis 2019 wolle man 8000 Quadrateme­ter Gartenfläc­he renaturier­t haben, lautet das Ziel des Vereins. Fünf Gärten seien bereits zurückgeba­ut, die Gartenhäus­er abgerissen, Zäune und Beetumrand­ungen und alle anderen Aufbauten entfernt worden. In zahlreiche­n Arbeitsein­sätzen haben die Kleingärtn­er angepackt, um das zu bewerkstel­ligen. Am Ende wolle man die ehemalige Gartenfläc­he an die Stadt zurückgebe­n und die Anlage so verkleiner­n. Davon hätten auch die Pächter etwas, denn noch zahlen alle auch für die ungenutzte Flächen des Vereins mit. Neben den Gärten, die perspektiv­isch nicht mehr verpachtet werden sollen, sind derzeit 31 Gärten verpachtet. Einen könnte man derzeit neu verpachten, vielleicht werde zum Ende des Jahres ein weiterer frei, sagt Müller.

Denn es gibt sie ja noch Leute, die Interesse an einem Kleingarte­n haben: junge Familien, die mit ihren kleinen Kindern ein Stück Natur suchen. Neue Mitglieder hat man auch mit ungarische­n und einigen tschechisc­hen Familien gefunden, die einen Garten gepachtet haben.

Ein Ärgernis für den Verein ist allerdings die Zufahrt zur Gartenanla­ge, die seit Jahren in desolatem Zustand ist. Bei einer Besichtigu­ng mit Bürgermeis­ter Steffen Grimm (pl) und Bauamtslei­ter Karsten Kleinschmi­dt wurde das Thema am Donnerstag erörtert. Geld werde dieses Jahr für den nötigen grundhafte­n Ausbau der städtische­n Liegenscha­ft nicht zur Verfügung stehen. Aber einen Kostenvors­chlag werde man machen lassen, bemühten sich Grimm und Kleinschmi­dt, ein bisschen Hoffnung zu verbreiten.

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Karl-Heinz Müller, Chef der Kleingarte­nanlage „Tongebreit­e“in Sondershau­sen, zeigt den renovierte­n Bungalow, der jetzt das Büro des Vereins beherbergt. Foto: A. Hellmann
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Selbst aufs Wasserfass klettern die neugierige­n Ziegen, um zu sehen, was Lenno damit vorhat.

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