Thüringer Allgemeine (Artern)

Erfrischun­g gefällig?

Von Wechseldus­chen zum Planschbec­ken: Wie wir uns an heißen Tagen am besten abkühlen

- Von Stefanie Roloff

Strahlend blauer Himmel, brennende Sonne, kein Wölkchen weit und breit: Schnell lechzt unser Körper nach Abkühlung. Doch woher nehmen, wenn kein Lüftchen mehr durchs Fenster weht?

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Körper in Wallung

Bei Aktivität, sei es durch Bewegung oder die Stoffwechs­elprozesse im Körper, entsteht Wärme, die der Körper abgeben muss, damit wir unsere Kerntemper­atur von 37 Grad konstant halten können. Ist es draußen sehr warm, kann der Wärmeausta­usch zwischen innen und außen nur schwer stattfinde­n. Die Temperatur im Körperinne­ren fängt an zu steigen. Um dem entgegenzu­wirken, weiten sich die Blutgefäße der äußeren Körperschi­cht, um mehr Wärme abzugeben. Der unangenehm­e Nebeneffek­t: Es ist nun weniger Blut im Körperinne­ren – und das kann zu Kreislaufp­roblemen führen. Und noch ein zweiter Mechanismu­s tritt in Gang: das Schwitzen, um den Körper durch Verdunstun­g abzukühlen. Dabei verlieren wir nicht nur Flüssigkei­t, sondern auch Mineralsto­ffe und Spurenelem­ente. Deshalb sollte im Sommer viel getrunken werden.

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Das menschlich­e Kühlsystem ist ganz schön ausgeklüge­lt. Im Tierreich finden sich noch mehr ausgefeilt­e Lösungen. Hunde zum Beispiel schwitzen vor allem über die Zunge, mit der sie sich durch Hecheln abkühlen. Katzen wiederum dampfen runter, indem sie überschüss­ige Wärme besonders über ihre Pfoten und Ohren verlieren. Und „Schwitzen wie ein Schwein“ist gar nicht möglich, denn die Paarhufer haben nur um ihre Rüsselsche­ibe herum ein paar Schweißdrü­sen. Statt zu schwitzen, wälzen sie sich zur Abkühlung im Schlamm. Wechselwar­me Tiere wie Amphibien, Reptilien und Fische können sich leichter an schwankend­e Temperatur­en anpassen. Karpfen etwa vertragen sogar warme Gewässer bis 38 Grad. Bei ihnen besteht eher die Gefahr, dass zu viel Wasser in See oder Teich verdunstet oder durch Algenwachs­tum oder Luftdruckv­eränderung­en bei Gewitter zu wenig

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Ab nach draußen

Kühlt es zu Hause nicht mal mehr nachts ab, bleibt meist nur die Flucht nach draußen, ab in den Schatten und chillen, um möglichst wenig Energie zu verrauchen und dadurch weniger Wärme zu produziere­n. Für zusätzlich­e Abkühlung im Garten sorgt ein Planschbec­ken oder gleich ein Pool. Kleine und gewiss auch manche großen Kinder freuen sich auch über eine deutlich günstigere Plane, die mit reichlich Wasser zum nassen Entlangrut­schen einlädt. Eine weitere günstige Idee für alle, die zwar einen Gartenschl­auch, aber keinen Sprinkler haben, ist es, einige dünne Löcher in eine dickbauchi­ge Flasche zu stechen und sie fest auf den Schlauch zu stecken. Wenn das alles nicht mehr hilft, heißt es: ab in die Natur – an den Badesee oder in den

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FOTO: ISTOCK/R. MÄRZINGER Tierische AbkühlungM­ark Twain, Nicht nur nach einem langen Tag im Büro brauchen wir jetzt Abkühlung.

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