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Der Berliner Flughafen? Ilja Schüler überlegt einen kurzen Moment lang. „In zwei, drei Monaten hätte ich den fertig geplant. Die Bauzeit betrüge dann ungefähr sechs Monate“, sagt er im Brustton stolzer Überzeugung und schiebt seine Brille Richtung Nasenwurzel. Und im Gegensatz zu den Planern in der Hauptstadt würde er den Termin der Fertigstellung auch einhalten.
Immerhin hat der Modellbauer auch den Berliner Dom im vorgesehenen Zeitplan errichtet – wenn auch nicht jenen in Berlin, sondern die Lego-Version. Bekannte Bauwerke wie die Münchener Allianz-Arena, der Hamburger Hafen oder Schloss Neuschwanstein wurden mit kleinen bunten Spielsteinen nachgebaut und sind im Legoland Deutschland Resort im bayerischen Günzburg zu sehen.
Wie durch eine etwas zu groß geratene Puppenstubenwelt kann man hier spazieren. Und nicht nur Kinder jubeln, wenn per Knopfdruck ein Hubschrauber abhebt, zu italienischer Musik eine Gondel durch die Kanäle von Mini-Venedig schaukelt oder Plastikkühe aufgeregt muhen, weil der Bauer zum Melken vorbeikommt.
Mehrere Szenen aus „Star Wars“
Ein besonderes Highlight ist die „Star Wars“-Modellausstellung mit Licht- und Soundeffekten. Seit diesem Jahr sind einige Szenen aus dem Film „Das Erwachen der Macht“, zu sehen. Riesiger Blickfang ist der knapp fünf Meter lange Sternenzerstörer „Finalizer“von Kylo Ren.
Das Miniland ist nur einer von mehreren Themenbereichen – und einer der stillsten. Ritter, Piraten, Pharaonen: Die rund 50Attraktionen, die im Legoland Resort aufgebaut sind, zielen ab auf Action und Abenteuer – dazu kreischen, weinen und jubeln Scharen von Kindern. Man braucht schon eine ordentliche ■ Mit dem Auto über A9, A6 und A7 bis B16 in Günzburg auf A8 Ausfahrt 67-Günzburg.
Anreise:
■ Tageskarte für Kinder 40,50 Euro, Erwachsene 45,50 Euro (beides online günstiger).
Eintritt:
■ Immer und immer wieder staunt man über die ausgefallenen Lego-Figuren, die so rein gar nicht den Bausteingebilden ähneln, die üblicherweise in deutschen Kinderzimmern entstehen. „Theoretisch kann man alles auch zu Hause nachbauen, was man hier bei uns sieht“, sagt Ilja Schüler. Man müsse eben ein paar Tricks kennen – und man braucht jede Menge Bausteine und viel Zeit.
Über eine kindergroße Piratenfigur sagt Schüler: „Zwei Modellbauer arbeiten daran etwa sechs Wochen.“Bei den „Bauarbeiten“werden bis zu 40 000 Steine verbaut. Ein 3-DComputerprogramm errechnet genau, wie viele Steine für eine bestimmte Figur benötigt werden und an welcher Stelle welcher Baustein sitzen muss, damit die Kuppel des Berliner Doms oder das Gesicht eines Gorillas möglichst realistisch aussehen. Mithilfe von Kleber, Schrauben und Lack bekommen die Modelle dann die nötige Stabilität.
In den Augen vieler Kinder haben die sechs Modellbauer den Traumjob schlechthin. Doch nicht nur sie staunen und bauen mit – auch so mancher Erwachsene entdeckt im Legoland seinen Spieltrieb wieder.