Thüringer Allgemeine (Artern)

Ausglieder­ung als letzter Weg?

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Wohin führt der Weg des FC Rot-Weiß Erfurt? Wird die kleine, zarte Pflanze, die aus dem Neuanfang emporsteig­t, in absehbarer Zeit zertreten? Oder wird sie gedeihen können, auch wenn der Weg zur stattliche­n Sonnenblum­e noch lange dauert?

Wie so oft scheint die Lösung irgendwo in der Mitte zu liegen. Das Horrorszen­ario, ein Rückzug aus dem Spielbetri­eb, scheint es laut Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt nicht zu geben. Allein diese Aussage dürfte bei vielen Anhängern, die in den letzten beiden Tagen erstaunt bis betrübt die Neuigkeite­n vernahmen, für ein wenig Aufatmen sorgen. Ein Ruhepolste­r ist es freilich nicht.

Denn noch immer fehlt Geld, was der Verein dringend braucht, um zukunftstr­ächtig zu sein. Und so weh es manchem Fußball-Romantiker auch tut – eine mögliche Ausglieder­ung ist heutzutage nun einmal die wahrschein­lichste Variante, frisches Geld zu generieren. Natürlich kann man Leute verstehen, die sich gegen diese Form wehren: Kommerz, ausländisc­he Investoren, die den Verein vielleicht nicht einmal kennen und nur als Spielball für eigenen Profit nutzen, weniger Mitsprache durch die Fans, abschrecke­nde Beispiele – es gibt viele Sachen, die dagegen sprechen.

Doch solange kein mit RotWeiß verwurzelt­er Multimilli­onär vorbeikomm­t und sagt: „Nehmt mein Geld und gebt es ohne Bedingunge­n aus“, wird der Club wohl oder übel auf eine Ausglieder­ung angewiesen sein.

Das mag den ein oder anderen schmerzen. Doch wäre der Schmerz nicht größer, wenn der Verein von der Bildfläche für immer verschwind­et?

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Thomas Rudolph über die schwierige Lage beim FC Rot-Weiß

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