Union befürchtet Blamage in Bayern
CSU droht bei Landtagswahl am Sonntag der Absturz. Hirte sieht Grund in parteiinternem Streit
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() Erfurt. In der Union richtet man sich vor der bayerischen Landtagswahl am Sonntag auf eine schwere Niederlage ein. „Ich befürchte, dass die CSU ein historisch schlechtes Ergebnis einfahren wird“, sagte der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), am Freitag der Thüringer Allgemeinen.
Als eine der Ursachen nannte der westthüringische Bundestagsabgeordnete den Streit innerhalb der Union. „Das voraussichtliche Ergebnis hat auch damit etwas zu tun, dass wir in Berlin und von München aus eine schwierige Diskussionskultur hatten“, erklärte Hirte. Er erwarte für die Zeit nach der Wahlentscheidung auch in der CDU eine Debatte darüber, „wie wir mit unserer aktuellen Aufstellung und auch miteinander umgehen“.
Auch an der CSU-Basis stellt man sich auf einen Absturz ein. Der Coburger Kreisschef René Boldt forderte im Gespräch mit der TA den Rücktritt von CSUChef Horst Seehofer.
Die Wahlen in Bayern gelten als die wichtigste politische Abstimmung in diesem Jahr. Auch aus Thüringen waren deshalb etliche führende Landes- und Bundespolitiker gleich mehrfach im bayerischen Landtagswahlkampf unterwegs. Darunter befanden sich die grüne Bundestagsfraktionschefin Katrin Göring-Eckardt, Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) und AfD-Landeschef Björn Höcke.
Die CSU, die 2013 mit knapp 48 Prozent die absolute Mehrheit zurückeroberte, liegt in Umfragen zwischen 33 und 35 Prozent. Die Grünen erhalten bis zu 19 Prozent, dahinter ordnen sich SPD (12 Prozent) und Freie Wähler (10 Prozent) ein. FDP (5,5 Prozent) und Linke (4 Prozent) müssen um den Einzug in den Landtag bangen. ▶