Göldner wird teurer und später fertig
Die Stadt will am Umbau des Göldner trotz bereits absehbarer Mehrkosten festhalten und hofft auf Sponsorenhilfe
Sondershausen. An den Plänen für die Sanierung der in die Jahre gekommen Sportanlage am Göldner will die Stadt Sondershausen nicht rütteln. Auch für die gegenüber der ursprüngliche Planung auf mehr als vier Millionen Euro gestiegenen Kosten werde es Anfang kommenden Jahres ein Finanzierungsmodell geben, erklärte Sondershausens Bürgermeister Steffen Grimm (pl). Der Bürgermeister legte dem Stadtrat gestern Abend aktuelle Entwürfe für den Umbau der Sportstätte vor. Für das alte Stadiongebäude muss ein Ersatzbau her. Weil die Kosten der Sanierung mehr als Dreiviertel der Höhe eines Neubaus betragen würden und der Bund bei seinen Fördermaßnahmen dann einen Neubau bevorzugt, erläuterte der für die Sportstätten zuständige Thomas Rießland. Vereinsraum, Imbiss, Büroräume für die dort ansässigen Vereine sowie Umkleiden und alle anderen notwendigen Räumlichkeiten würden in einem Mehrzweckgebäude neben der Tribüne untergebracht werden. Die marode Tribüne, die bisher knapp 2000 Zuschauern Sitzplätze bot, wird auf 500 Sitzplätze verkleinert. Dafür können nach Ende der Sanierung die Fußballer direkt aus den Umkleiden zum Mittelkreis laufen. Auch die Leichtathleten können künftig zu ebener Erde auf die Laufbahnen treten.
Mit zusätzlichen Fördermitteln sei auf keinen Fall zu rechnen, stellte Grimm klar. „Mit fast vier Millionen erhält die Stadt Sondershausen ohnehin die maximale Förderung aus diesem Bundesprogramm, und somit liegt die Finanzierung der Gesamtkosten bei der Stadt.“
Allerdings darf sich die Stadt um „Mitfinanzierer“bemühen. Das ist grundsätzlich möglich und es gibt bereits die telefonische Bestätigung dafür, dass die eingeworbenen Gelder von Dritten die in Aussicht gestellten Mittel des Bundes nicht beeinträchtigen. „Nach der schriftlichen Zusage werden wir dem Fördermittelgeber den neuen Finanzierungsplan darstellen“, so Steffen Grimm.
Die Willensbekundung zur Umsetzung der Finanzierung soll dem Stadtrat in der nächsten Sitzung im Februar vorgelegt werden. Neben den Mehrkosten wurde auch schon mit dem Projektträger eine neue Zeitschiene besprochen. Das ist vor allem in der Hoffnung begründet, die ersten Bauleistungen nicht schon im Frühsommer des nächsten Jahres auszuschreiben. Da erfahrungsgemäß zu dieser Zeit keine oder überteuerte Angebote abgegeben würden. Im nächsten Herbst und Winter rechne man mit besseren Preisen, heißt es aus der Stadtverwaltung.
Der Projektträger Jülich, der zwischen dem Fördermittelgeber und der Stadt vermittelt, soll die Mehrkostenfinanzierung und die Verlängerung des Bewilligungszeitraumes klären. Es gebe aber bereits positive Signale, dass den Vorschlägen durch den Bund zugestimmt wird.
In der Zwischenzeit arbeite das Planungsbüro Casparius weiter an der Ausfertigung der Bauunterlagen für das Thüringer Infrastruktur- und das BauMinisterium und auch für das Landesamt für Bau und Verkehr. Die abgestimmten Planungsergebnisse und deren Kosten sollen dem Sozial- und dem Bauausschuss im Januar vorgestellt werden.
Die Höhe der Mehrkosten würde dann wohl endgültig im Januar feststehen. „Wir gehen davon aus, dass es uns gelingen wird, weitere Geldgeber anzuwerben und so die Mehrbelastung für die Stadt einzugrenzen“, betonte Grimm in der gestrigen Stadtratssitzung.
Unterdessen wurden die ersten Fördermittel in der vergangenen Woche abgerufen, und der Zahlungseingang soll bis Jahresende erfolgen.
Ausschreibung soll im Herbst 2019 erfolgen