Thüringer Allgemeine (Artern)

Göldner wird teurer und später fertig

Die Stadt will am Umbau des Göldner trotz bereits absehbarer Mehrkosten festhalten und hofft auf Sponsorenh­ilfe

- Von Timo Götz und Andrea Hellmann

Sondershau­sen. An den Plänen für die Sanierung der in die Jahre gekommen Sportanlag­e am Göldner will die Stadt Sondershau­sen nicht rütteln. Auch für die gegenüber der ursprüngli­che Planung auf mehr als vier Millionen Euro gestiegene­n Kosten werde es Anfang kommenden Jahres ein Finanzieru­ngsmodell geben, erklärte Sondershau­sens Bürgermeis­ter Steffen Grimm (pl). Der Bürgermeis­ter legte dem Stadtrat gestern Abend aktuelle Entwürfe für den Umbau der Sportstätt­e vor. Für das alte Stadiongeb­äude muss ein Ersatzbau her. Weil die Kosten der Sanierung mehr als Dreivierte­l der Höhe eines Neubaus betragen würden und der Bund bei seinen Fördermaßn­ahmen dann einen Neubau bevorzugt, erläuterte der für die Sportstätt­en zuständige Thomas Rießland. Vereinsrau­m, Imbiss, Büroräume für die dort ansässigen Vereine sowie Umkleiden und alle anderen notwendige­n Räumlichke­iten würden in einem Mehrzweckg­ebäude neben der Tribüne untergebra­cht werden. Die marode Tribüne, die bisher knapp 2000 Zuschauern Sitzplätze bot, wird auf 500 Sitzplätze verkleiner­t. Dafür können nach Ende der Sanierung die Fußballer direkt aus den Umkleiden zum Mittelkrei­s laufen. Auch die Leichtathl­eten können künftig zu ebener Erde auf die Laufbahnen treten.

Mit zusätzlich­en Fördermitt­eln sei auf keinen Fall zu rechnen, stellte Grimm klar. „Mit fast vier Millionen erhält die Stadt Sondershau­sen ohnehin die maximale Förderung aus diesem Bundesprog­ramm, und somit liegt die Finanzieru­ng der Gesamtkost­en bei der Stadt.“

Allerdings darf sich die Stadt um „Mitfinanzi­erer“bemühen. Das ist grundsätzl­ich möglich und es gibt bereits die telefonisc­he Bestätigun­g dafür, dass die eingeworbe­nen Gelder von Dritten die in Aussicht gestellten Mittel des Bundes nicht beeinträch­tigen. „Nach der schriftlic­hen Zusage werden wir dem Fördermitt­elgeber den neuen Finanzieru­ngsplan darstellen“, so Steffen Grimm.

Die Willensbek­undung zur Umsetzung der Finanzieru­ng soll dem Stadtrat in der nächsten Sitzung im Februar vorgelegt werden. Neben den Mehrkosten wurde auch schon mit dem Projektträ­ger eine neue Zeitschien­e besprochen. Das ist vor allem in der Hoffnung begründet, die ersten Bauleistun­gen nicht schon im Frühsommer des nächsten Jahres auszuschre­iben. Da erfahrungs­gemäß zu dieser Zeit keine oder überteuert­e Angebote abgegeben würden. Im nächsten Herbst und Winter rechne man mit besseren Preisen, heißt es aus der Stadtverwa­ltung.

Der Projektträ­ger Jülich, der zwischen dem Fördermitt­elgeber und der Stadt vermittelt, soll die Mehrkosten­finanzieru­ng und die Verlängeru­ng des Bewilligun­gszeitraum­es klären. Es gebe aber bereits positive Signale, dass den Vorschläge­n durch den Bund zugestimmt wird.

In der Zwischenze­it arbeite das Planungsbü­ro Casparius weiter an der Ausfertigu­ng der Bauunterla­gen für das Thüringer Infrastruk­tur- und das BauMiniste­rium und auch für das Landesamt für Bau und Verkehr. Die abgestimmt­en Planungser­gebnisse und deren Kosten sollen dem Sozial- und dem Bauausschu­ss im Januar vorgestell­t werden.

Die Höhe der Mehrkosten würde dann wohl endgültig im Januar feststehen. „Wir gehen davon aus, dass es uns gelingen wird, weitere Geldgeber anzuwerben und so die Mehrbelast­ung für die Stadt einzugrenz­en“, betonte Grimm in der gestrigen Stadtratss­itzung.

Unterdesse­n wurden die ersten Fördermitt­el in der vergangene­n Woche abgerufen, und der Zahlungsei­ngang soll bis Jahresende erfolgen.

Ausschreib­ung soll im Herbst 2019 erfolgen

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Die obere Ansicht zeigt die neue, kleinere Tribüne mit Mehrzeckge­bäude, und unten ist die Ansicht vom Kunstrasen­platz aus zu sehen Grafiken: Casparius Architekte­n & Ingenieure ()
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So stellt sich das Erfurter Planungsbü­ro das neue Stadion „Am Göldner“vor. Zwischen Kunstrasen und Naturrasen liegen Tribüne und neues Mehrzeckge­bäude.

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