Thüringer Allgemeine (Artern)

E-Residency in Estland

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des Wohnsitzes funktionie­ren in Estland digital – so, wie fast der komplette Staat.

Die Esten verfügen über eine Estonia-Cloud, in der all diese Daten gespeicher­t werden und auf die jeder Inhaber einer E-Residenz zugreifen kann – für seinen persönlich­en Bereich. Nach Deutschlan­d übertragen, würde sofort die Frage nach der Datensiche­rheit stehen. Auch Kemmerich stellt sie, um darauf direkt selbst eine Antwort zu geben. „Natürlich sind die Daten sicher.“Elf Jahre liegt es mittlerwei­le zurück, dass das estnische System letztmals erfolgreic­h von Hackern überwunden werden konnte – und seither, sagt Kemmerich, sei vor allem in die Sicherheit investiert worden. Für Thüringen transferie­rt er vor allem

▶ Die E-Residency wurde in Estland 2014 eingeführt. Damit haben Ausländer in dem baltischen Staat die Möglichkei­t, sich für einen virtuellen Wohnsitz zu bewerben. Estland ist das erste Land der Welt, das diese Möglichkei­t bietet.

▶ Bereits nach drei Jahren hatten sich mehr als 25.000 Menschen für diese

den Cloud-Gedanken. Darin sollen dann Angebote des Staates gespeicher­t und so digital bereitgest­ellt werden. „Verpflicht­end“, wie Kemmerich sagt und das schon mal ganz elektronis­che Residenz beworben und auch ihre Karte erhalten. Mehr als 1000 Deutsche waren darunter, berichtet die Zeitung

„Die Welt“.

▶ Besonders beliebt ist die E-Residenz bei digitalen Nomaden, die oft projektbas­iert Firmen gründen – und das in Estland einfacher können als anderswo.

oben auf die Agenda für den nächsten Landtagswa­hlkampf im kommenden Jahr stellt. Die Einführung einer solchen „digitalen Wolke“soll aber nicht nur für die Landeseben­e verpflicht­end sein. „Auch Stadt-, Kreisund Gemeindere­gierungen sollen verpflicht­et werden, ihre Dienstleis­tungen digital anzubieten“, macht Kemmerich deutlich. Und was sagt er den Skeptikern? Er rät, sich von den Esten ein Bild zu machen. „Die Offenheit, mit der die Esten mit dem Thema umgehen, das ist phänomenal“, sagt er. Davon, sagt er, könnte die Deutschen lernen.

Und was wird nun aus der EResidenz, die Kemmerich zum digitalen Staatsbürg­er macht? Er werde, sagt der Liberale, sie nutzen und eine eigene Firma in Estland gründen. Wie genau diese sich aufstellt, das sein aber bisher nicht absehbar. Im Januar wolle er das Thema angehen – nur wirklich auswandern, das komme für ihn nicht infrage.

 ??  ?? Thüringens FDP-Vorsitzend­er Thomas Kemmerich gehört nun mindestens elektronis­ch dem Staat Estland an. Er hat sich die E-Residenz-Karte in dem baltischen Land geholt, das digital zu den weltweiten Vorreitern gehört. Foto: Fabian Klaus
Thüringens FDP-Vorsitzend­er Thomas Kemmerich gehört nun mindestens elektronis­ch dem Staat Estland an. Er hat sich die E-Residenz-Karte in dem baltischen Land geholt, das digital zu den weltweiten Vorreitern gehört. Foto: Fabian Klaus

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