Thüringer Allgemeine (Artern)

Bedarfserm­ittlung zum Bürgerbus

Stadtrat in Bad Frankenhau­sen beauftragt Berliner Büro mit der Erarbeitun­g einer Machbarkei­tsstudie. Ergebnis für Frühjahr erwartet

- Von Kerstin Fischer

Bad Frankenhau­sen. Die Stadt Bad Frankenhau­sen könnte das Angebot des öffentlich­en Personenna­hverkehrs für ihre Einwohner, Reha-Patienten und Urlauber schon bald um ein eigenes Beförderun­gsangebot ergänzen. Doch zunächst soll eine Machbarkei­tsstudie den Bedarf ausloten.

Ein Berliner Büro wird nun für 47.000 Euro im Auftrag der Stadt diese Studie erarbeiten. Auf seiner jüngsten Sitzung gab der Stadtrat grünes Licht für die Ingenieure aus der Hauptstadt, die als Einzige nach der Ausschreib­ung fristgerec­ht ein Angebot eingereich­t hatten.

Der Bürgerbus ist keine neue Erfindung. In den alten Bundesländ­ern wird das Modell praktizier­t, im Osten ist es noch wenig verbreitet. Zwar sind die Kernstadt sowie der Ortseil Esperstedt und (nach der Einglieder­ung im kommenden Jahr auch Ringleben) halbwegs gut mit der Buslinie Sondershau­sen – Artern bedient. Doch bei den Ortsteilen Seehausen und Udersleben sowie ab 1. Januar 2019 auch Ichstedt ist die Lage deutlich schlechter. Dort hält der Schulbus, der in den Ferien allerdings nicht fährt. Doch die Leute wollen in die Stadt – zum Einkaufen, zum Arzt, zum Frisör, ins Gasthaus, in die Therme oder wohin auch immer. „Zudem wissen wir, dass 40 Prozent der Patienten des Reha-Zentrums nicht mit dem Auto kommen“, sagte Bürgermeis­ter Matthias Strejc (SPD) auf TA-Nachfrage. Ein attraktive­res Nahverkehr­sangebot sei auch beim integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zept, bei der Untersuchu­ng Familienge­rechte Kommune sowie bei der Fortschrei­bung des Kurortentw­icklungsko­nzeptes als Ziel formuliert worden.

Für die Machbarkei­tsstudie wurde der Stadt eine hundertpro­zentige Förderung aus dem Landesprog­ramm „Solidarisc­hes Zusammenle­ben der Generation­en“bewilligt. Mit einem Ergebnis rechne er im Mai, erklärte Bürgermeis­ter Strejc auf der Sitzung. Sollte ein Bürgerbus Sinn machen, wolle er mit dem Landkreis sprechen, ob eine finanziell­e Unterstütz­ung möglich ist, so wie in Sondershau­sen mit dem Stadtverke­hr.

 ??  ?? Bürgerbus geplant: Das Versorgung­sangebot der Verkehrsge­sellschaft Südharz zwischen Artern und Sondershau­sen reicht der Kurstadt nicht aus. Foto: Wilhelm Slodczyk
Bürgerbus geplant: Das Versorgung­sangebot der Verkehrsge­sellschaft Südharz zwischen Artern und Sondershau­sen reicht der Kurstadt nicht aus. Foto: Wilhelm Slodczyk

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