Bedarfsermittlung zum Bürgerbus
Stadtrat in Bad Frankenhausen beauftragt Berliner Büro mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie. Ergebnis für Frühjahr erwartet
Bad Frankenhausen. Die Stadt Bad Frankenhausen könnte das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs für ihre Einwohner, Reha-Patienten und Urlauber schon bald um ein eigenes Beförderungsangebot ergänzen. Doch zunächst soll eine Machbarkeitsstudie den Bedarf ausloten.
Ein Berliner Büro wird nun für 47.000 Euro im Auftrag der Stadt diese Studie erarbeiten. Auf seiner jüngsten Sitzung gab der Stadtrat grünes Licht für die Ingenieure aus der Hauptstadt, die als Einzige nach der Ausschreibung fristgerecht ein Angebot eingereicht hatten.
Der Bürgerbus ist keine neue Erfindung. In den alten Bundesländern wird das Modell praktiziert, im Osten ist es noch wenig verbreitet. Zwar sind die Kernstadt sowie der Ortseil Esperstedt und (nach der Eingliederung im kommenden Jahr auch Ringleben) halbwegs gut mit der Buslinie Sondershausen – Artern bedient. Doch bei den Ortsteilen Seehausen und Udersleben sowie ab 1. Januar 2019 auch Ichstedt ist die Lage deutlich schlechter. Dort hält der Schulbus, der in den Ferien allerdings nicht fährt. Doch die Leute wollen in die Stadt – zum Einkaufen, zum Arzt, zum Frisör, ins Gasthaus, in die Therme oder wohin auch immer. „Zudem wissen wir, dass 40 Prozent der Patienten des Reha-Zentrums nicht mit dem Auto kommen“, sagte Bürgermeister Matthias Strejc (SPD) auf TA-Nachfrage. Ein attraktiveres Nahverkehrsangebot sei auch beim integrierten Stadtentwicklungskonzept, bei der Untersuchung Familiengerechte Kommune sowie bei der Fortschreibung des Kurortentwicklungskonzeptes als Ziel formuliert worden.
Für die Machbarkeitsstudie wurde der Stadt eine hundertprozentige Förderung aus dem Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“bewilligt. Mit einem Ergebnis rechne er im Mai, erklärte Bürgermeister Strejc auf der Sitzung. Sollte ein Bürgerbus Sinn machen, wolle er mit dem Landkreis sprechen, ob eine finanzielle Unterstützung möglich ist, so wie in Sondershausen mit dem Stadtverkehr.