Mücke wieder auf großer Fahrt – in Badelatschen
Sein längste Radtour bestritt Michael Elliger vor zwölf Jahren. Nach einer Fahrt durch Myanmar und Thailand startete er am 1. April in Jordanien zur Heimfahrt. Sein Ziel: die Teilnahme an der Thüringer Burgenfahrt am 7. Juli 2007 als Teilnehmer mit der weitesten Anreise. Immerhin hatte Mücke um die 12.000 Kilometer auf dem Tacho. Doch es folgte eine Enttäuschung. „Ich schaffte zwar mein Ziel, aber in dem Jahr hatte man die Wertung abgeschafft, da angeblich immer derselbe Fahrer gewann“, erinnert sich Elliger. Dafür erhielt er bei der Burgenfahrt mehrmals Auszeichnungen für das schönste Fahrrad.
Meist wird Mücke im Herbst vom Fernweh gepackt. „Wenn ich die Zugvögel am Himmel sehe, dann kommt bei mir Unruhe auf“, erzählt er. Die Zeit für die langen Urlaubsreisen spart er sich vom Munde ab. Der Obertopfstedter arbeitet als Lagerarbeiter und nimmt das gesamte Jahr nicht frei, um genug freie Tage für seine Touren zu sammeln. Dabei liegen die Kosten für seine Art zu reisen oft unter denen von Pauschaltouristen. „Das teuerste sind die Flüge. Ich bin genügsam und schlafe in einfachen Unterkünften“, rechnet Elliger vor. „In Asien gebe ich maximal 20 Euro am Tag aus.“
Auch bei seiner Tour nach Kolumbien hält Mücke an Bewährtem fest. Ein Rad wird erst vor Ort gekauft. Elliger reist nur mit Rucksack, ein wenig Werkzeug sowie Hemden und Hosen an — und mit Badelatschen.
Tausende von Kilometern in Badelatschen? „Klar, Badelatschen sind doch am bequemsten. So machen es auch die Einheimischen“, behauptet Elliger. „Auf manchen Reisen verbrauche ich mehr Badelatschen als Fahrradreifen.“
Auch wenn das neue Ziel ein Kaffeeland ist, eine Kaffeefahrt wird der Urlaub gewiss nicht, meint Elliger. „Das wird meine Flucht in die Karibik. Ich möchte von Medellin aus den Norden erkunden und dabei die Berge und den Amazonas auslassen, da gibt es kaum Straßen.“Elliger rechnet mit etwa 2500 zu bewältigenden Kilometern.
Für dieses Jahr kann Elliger ein konkretes Datum für seine Rückkehr in die Heimat benennen. „Am 4. März, zum Rosenmontag, möchte ich wieder in Obertopfstedt sein“, sagt Mücke. „Ich war doch schon ein paar Jahre nicht mehr beim Faschingsumzug in Sondershausen, weil ich zu der Zeit immer verreist war.“