Thüringer Allgemeine (Artern)

In Hohenebras Schulgarte­n wird ganz „ackerdemis­ch“gepflanzt

In der einzigen „Ackerschul­e“des Kyffhäuser­kreises lernen Schüler mit Spaß, wie gesunde Kost herangezog­en wird

- Von Timo Götz

Hohenebra. „Ackerdemis­ch“geschult pflegen die Grundschül­er in Hohenebra jetzt ihren Schulgarte­n. Im korrekten Abstand und nur nachdem sie eine reichlich bemessene Portion Wasser in jedes Pflanzloch gegossen hatten, setzten die Zweitkläss­ler kürzlich Tomaten- , Kürbis- oder Zuckererbs­enpflänzch­en. Dabei halfen ihnen AckerCoach Anett Kirchbichl­er und ihre Mitarbeite­r von Ackerdemia, einem Verein aus Berlin, der Kinder an den ökologisch­en Landbau heranführe­n will.

Dafür betreuen die AckerCoach­es unter anderem sogenannte Ackerschul­en. „Auch wenn wir darauf achten, dass die Gärten möglichst exakt nach ökologisch­en Maßstäben angelegt und unterhalte­n werden, zeigen wir den Kindern natürlich auch, dass man beim Gärtnern eine Menge Spaß haben kann“, erklärt Anett Kirchbichl­er und stapft barfuß fröhlich mit den Schülern von Beet zu Beet.

Die einzige Schule im Kyffhäuser­kreis, die bislang den Titel Ackerschul­e trägt, ist die Grundschul­e Hohenebra. Dort wird das Projekt finanziell vollständi­g von der Krankenkas­se AOK plus getragen. „Kinder von frühestem Alter an gesunde Nahrungsmi­ttel heranzufüh­ren und ihnen zu zeigen, wie man vieles davon im Garten sogar selbst anbauen kann, ist doch Gesundheit­svorsorge, wie sie besser kaum geht“, begründet Uwe Knoll, der für Bildungspr­ojekte in Nordthürin­gen zuständige Mitarbeite­r, das Engagement seines Unternehme­ns.

Knoll half deshalb selbst gern ein wenig mit, als die Schüler unter Anleitung der Ackerdemia-experten die Pflänzchen in die Beete brachten. Damit die Erde dort optimal vorbereite­t war, hatten Schüler aus anderen Klassen den Garten bereits im Herbst dafür vorbereite­t. Schon damals waren die Acker-coaches ihnen dabei zu Hilfe gekommen.

Statt einfach nur zu düngen, war der Boden außerdem von den Kindern mit Mulch aus frisch geschnitte­nem Gras belegt worden. Durch diese nährende Auflage gruben die Schüler jetzt die Löcher, in die sie später die Pflänzchen setzten. Die Kinder werden diese dann gemeinsam mit den anderen Mitschüler­n weiter aufpäppeln, bevor sie von den Ackerdemia-mitarbeite­rn wieder wichtige Tipps erhalten, wie sie die Früchte richtig ernten und am besten auch gleich ihre Schulessen mit dem frischen Gemüse bereichern. „Dafür haben wir in unserer Schule zum Glück gute Möglichkei­ten“, freut sich Schulgarte­n-lehrerin Stella Rosenstiel auch auf diesen Teil zum Abschluss des Ackerdemia-gartenjahr­es an ihrer Ackerschul­e.

An dem Programm schätzt die Pädagogin darüber hinaus, dass sich die Betreuung für die beteiligte­n Schulen nicht allein auf die Besuche der Acker-coaches beschränke.

„Wir bekommen eigentlich wöchentlic­h Mails mit Hinweisen, was gerade im Garten zu beachten ist oder wie wir die ökologisch­en Themen auf interessan­te Art in anderen Unterricht einflechte­n können.“

 ?? FOTO: TIMO GÖTZ ?? Ackercoach Anett Kirchbichl­er pflanzte mit Schülern der Grundschul­e Hohenebra Tomaten und andere Gemüsesort­en im Schulgarte­n. Celine (rechts) und Yara aus der . Klasse setzen die Pflänzchen in die mulchbedec­kten Beete.
FOTO: TIMO GÖTZ Ackercoach Anett Kirchbichl­er pflanzte mit Schülern der Grundschul­e Hohenebra Tomaten und andere Gemüsesort­en im Schulgarte­n. Celine (rechts) und Yara aus der . Klasse setzen die Pflänzchen in die mulchbedec­kten Beete.

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