Thüringer Allgemeine (Artern)

Blau-weiß steigt auf und Eisfeld geht

Das letzte Spiel der Landesklas­se geht mit 4:2 an Bad Frankenhau­sen. Trainer geht schweren Herzens. Sondershau­sen II hat neuen Trainer

- Von Sebastian Fernschild

Sondershau­sen. Eigentlich war das Derby zwischen Sondershau­sen II und Bad Frankenhau­sen fast nebensächl­ich. Und fast hätte sich Norman Both noch die Torjägerka­none geholt. Beim 4:2-Sieg des Aufsteiger­s in die Verbandsli­ga schoss der Stürmer alle vier Tore und hat damit um nur ein Tor den Titel des besten Torschütze­n in der Liga verpasst. Ein Umstand aber der verkraftba­r ist. Bad Frankenhau­sen hat 71 Punkte geholt, davon 40 allein in der Rückrunde (mehr als jemals zuvor insgesamt). Und 88 geschossen­e Tore sind mit Abstand das beste Ergebnis. Zwölf Punkte Vorsprung auf den Zweiten SPG An der Lache Erfurt, die Erfurt Nord noch den Vizerang weggeschna­ppt hat.

Das Spiel ist schnell erzählt. Bad Frankenhau­sen wollte noch einmal zeigen, dass es zurecht die offensiv beste Mannschaft ist und ging sofort ins Pressing. Nach nur sieben Minuten klingelte es das erste Mal. Und nach einer guten halben Stunde erhöhte Both auf 2:0. Die Partie war entschiede­n, auch wenn Sondershau­sen sich nie aufgab und beherzt mitspielte. Dafür wurden die Hausherren in der zweiten Halbzeit belohnt. Nils Georg Lindner traf zum Anschluss. Aber Both gab nur Minuten die Antwort. Wiederum nur eine Minute später machte Sebastian Goppold mit seinem Tor das Spiel noch mal spannend, auch wenn Bad Frankenhau­sen das Geschehen größtentei­ls im Griff hatte. In der Schlussmin­ute traf Both zum vierten Mal und machte damit alles klar. Er hätte sogar noch mindestens einmal mehr treffen können.

„Das war noch mal ein echt gutes Spiel. Wir wollten vorne draufgehen und haben das auch getan. Die Jungs hatten jede Menge Spaß. Das auch nach der Nachricht unter der Woche“, sagte Andy Eisfeld und spielte damit auf seine eigene Person an. Denn völlig überrasche­nd sagte er, dass er schweren Herzens sein Traineramt niederlege­n wird. Eine Nachricht, die saß. „Es flossen viele Tränen, nicht nur bei mir. Ich musste bestimmt fünfmal anfangen mit erklären. Ich habe kein Wort rausgebrac­ht. Nachdem ich es den Jungs gesagt habe, war es bei mucksmäusc­henstill. Das kann man gar nicht erklären. Aber ich musste nachdem ich so viele Jahre privat zurückgest­eckt habe, auch mal auf mich schauen“, sagte Eisfeld mit zitternder Stimme. Der sympathisc­he Kumpeltyp zieht es beruflich nach Bochum. Von dort aus wird er auch im Ausland auf Montage sein. Das Ganze ist zeitlich begrenzt und er kündigte schon an, dass, wenn es ihm nicht gefällt oder er zurück kommt, wieder in Bad Frankenhau­sen mitmachen möchte. Grundsätzl­ich hätte er auch noch in irgendeine­r Funktion weitermach­en können, doch dann hätte die Leidenscha­ft und die Nähe zu den Jungs und den Verein gefehlt. Und das wollte Eisfeld nicht. Eisfeld war nun zwei Jahre lang Trainer der ersten Mannschaft, zuvor half er schon bei zwei Spielen mal aus. Als Spieler war er der „Allrounder“. Bis kurz vor seinem Traineramt war er auch als Spieler aktiv.

Auch nach dem Spiel in Sondershau­sen kullerten noch einige Tränen. Und der ein oder andere wollte es noch immer nicht wahr haben. Am Abend wurde dann noch in Bad Frankenhau­sen ausgiebig gefeiert. Der Verein lud die gesamte Mannschaft ein. Nun muss schnellstm­öglich eine Lösung her.

Auch in Sondershau­sen gibt es Veränderun­gen. Vor dem Spiel wurden Tobias Forner, Christian Lutze und Marcel Wattrodt verabschie­det. Aber eine neue Personalie gibt es zu verkünden. Nach dem Riccardo Nieke nicht mehr Trainer der zweiten Mannschaft ist, wird nun Christoph Sauer dieses Amt übernehmen. Sauer war bis jetzt Trainer der dritten Mannschaft.

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FOTOS (): JULIA RITTER Ausgelasse­n gefeiert wurde auch in Sondershau­sen nach dem :-Sieg und dem schon vorher feststehen­den Aufstieg in die Verbandsli­ga.
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FOTO: VEREIN Nach dem klaren Sieg wurde in Meiningen und später in Erfurt gefeiert.
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Norman Both (links) und Trainer Andy Eisfeld lagen sich in den Armen.
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Auch Sondershau­sen gut mit. II spielte

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