Blau-weiß steigt auf und Eisfeld geht
Das letzte Spiel der Landesklasse geht mit 4:2 an Bad Frankenhausen. Trainer geht schweren Herzens. Sondershausen II hat neuen Trainer
Sondershausen. Eigentlich war das Derby zwischen Sondershausen II und Bad Frankenhausen fast nebensächlich. Und fast hätte sich Norman Both noch die Torjägerkanone geholt. Beim 4:2-Sieg des Aufsteigers in die Verbandsliga schoss der Stürmer alle vier Tore und hat damit um nur ein Tor den Titel des besten Torschützen in der Liga verpasst. Ein Umstand aber der verkraftbar ist. Bad Frankenhausen hat 71 Punkte geholt, davon 40 allein in der Rückrunde (mehr als jemals zuvor insgesamt). Und 88 geschossene Tore sind mit Abstand das beste Ergebnis. Zwölf Punkte Vorsprung auf den Zweiten SPG An der Lache Erfurt, die Erfurt Nord noch den Vizerang weggeschnappt hat.
Das Spiel ist schnell erzählt. Bad Frankenhausen wollte noch einmal zeigen, dass es zurecht die offensiv beste Mannschaft ist und ging sofort ins Pressing. Nach nur sieben Minuten klingelte es das erste Mal. Und nach einer guten halben Stunde erhöhte Both auf 2:0. Die Partie war entschieden, auch wenn Sondershausen sich nie aufgab und beherzt mitspielte. Dafür wurden die Hausherren in der zweiten Halbzeit belohnt. Nils Georg Lindner traf zum Anschluss. Aber Both gab nur Minuten die Antwort. Wiederum nur eine Minute später machte Sebastian Goppold mit seinem Tor das Spiel noch mal spannend, auch wenn Bad Frankenhausen das Geschehen größtenteils im Griff hatte. In der Schlussminute traf Both zum vierten Mal und machte damit alles klar. Er hätte sogar noch mindestens einmal mehr treffen können.
„Das war noch mal ein echt gutes Spiel. Wir wollten vorne draufgehen und haben das auch getan. Die Jungs hatten jede Menge Spaß. Das auch nach der Nachricht unter der Woche“, sagte Andy Eisfeld und spielte damit auf seine eigene Person an. Denn völlig überraschend sagte er, dass er schweren Herzens sein Traineramt niederlegen wird. Eine Nachricht, die saß. „Es flossen viele Tränen, nicht nur bei mir. Ich musste bestimmt fünfmal anfangen mit erklären. Ich habe kein Wort rausgebracht. Nachdem ich es den Jungs gesagt habe, war es bei mucksmäuschenstill. Das kann man gar nicht erklären. Aber ich musste nachdem ich so viele Jahre privat zurückgesteckt habe, auch mal auf mich schauen“, sagte Eisfeld mit zitternder Stimme. Der sympathische Kumpeltyp zieht es beruflich nach Bochum. Von dort aus wird er auch im Ausland auf Montage sein. Das Ganze ist zeitlich begrenzt und er kündigte schon an, dass, wenn es ihm nicht gefällt oder er zurück kommt, wieder in Bad Frankenhausen mitmachen möchte. Grundsätzlich hätte er auch noch in irgendeiner Funktion weitermachen können, doch dann hätte die Leidenschaft und die Nähe zu den Jungs und den Verein gefehlt. Und das wollte Eisfeld nicht. Eisfeld war nun zwei Jahre lang Trainer der ersten Mannschaft, zuvor half er schon bei zwei Spielen mal aus. Als Spieler war er der „Allrounder“. Bis kurz vor seinem Traineramt war er auch als Spieler aktiv.
Auch nach dem Spiel in Sondershausen kullerten noch einige Tränen. Und der ein oder andere wollte es noch immer nicht wahr haben. Am Abend wurde dann noch in Bad Frankenhausen ausgiebig gefeiert. Der Verein lud die gesamte Mannschaft ein. Nun muss schnellstmöglich eine Lösung her.
Auch in Sondershausen gibt es Veränderungen. Vor dem Spiel wurden Tobias Forner, Christian Lutze und Marcel Wattrodt verabschiedet. Aber eine neue Personalie gibt es zu verkünden. Nach dem Riccardo Nieke nicht mehr Trainer der zweiten Mannschaft ist, wird nun Christoph Sauer dieses Amt übernehmen. Sauer war bis jetzt Trainer der dritten Mannschaft.