Thüringer Allgemeine (Artern)

Kommunen verlangen mehr Geld

Bürgermeis­ter treffen sich in Erfurt

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Erfurt. Die Zahlungen des Landes an die Kommunen sorgen wenige Wochen vor der Landtagswa­hl erneut für Streit. Der Städte- und Gemeindebu­nd verlangte auf seiner Mitglieder­versammlun­g am Mittwoch in Erfurt, die Überweisun­gen im kommenden Jahr um weitere 100 Millionen Euro zu erhöhen. Die Städte, Gemeinden und Kreise seien „strukturel­l unterfinan­ziert“, heißt es in einem Forderungs­katalog mit Blick auf die Landtagswa­hl am 27. Oktober.

Erstmals würden im kommenden Jahr mehr als zwei Milliarden Euro an die Kommunen fließen. Zudem gebe es 100 Millionen Euro, über deren Einsatz die Städte und Gemeinden ohne Zweckbindu­ng frei verfügen könnten, sagte Ministerpr­äsident Bodo Ramelow (Linke). Die Landesregi­erung komme damit einer langjährig­en Forderung der Kommunen nach.

Der Fraktionsv­orsitzende der CDU, Mike Mohring, warf RotRot-grün vor, dass die Zahlungen trotz Mehreinnah­men des Landes von fünf Milliarden Euro von 2015 bis 2019 gesunken seien. „Den kleinen Kommunen ist der Hahn zugedreht worden“, sagte Cdu-innenpolit­iker Wolfgang Fiedler. Die Fraktionsc­hefin der Linken, Susanne Hennig-wellsow, sprach von einer „Mär, mit der aufgeräumt werden müsste. AFDFraktio­nschef Björn Höcke warf Rot-rot-grün vor, vor der Wahl ein Füllhorn der Versprechu­ngen auszuschüt­ten.

Ramelow bedankte sich bei den Bürgermeis­tern für die Ergebnisse der freiwillig­en Gemeindere­form. Innenminis­ter Georg Maier (SPD) kündigte Einkommens­verbesseru­ngen für hauptamtli­che Bürgermeis­ter an. Ihre Bezüge sollen nach einem Beschluss der Landesregi­erung um zehn Prozent steigen. Eine Entscheidu­ng auch für die ehrenamtli­chen Bürgermeis­ter solle noch vor der Landtagswa­hl Ende Oktober folgen, so der Minister. (dpa)

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