Thüringer Allgemeine (Artern)

Atom-endlager weiter möglich

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Erfurt. Thüringen kommt als Standort für ein Atommüllen­dlager weiterhin infrage. Dies bestätigte Wolfram König, Präsident des Bundesamte­s für kerntechni­sche Entsorgung­ssicherhei­t (BFE), bei einer Veranstalt­ung am Mittwochab­end in Erfurt.

Seit 2013 wird nach Orten für ein Atommüllen­dlager gesucht. Insgesamt 1900 Behälter mit hoch radioaktiv­en Abfällen sollen dort unterkomme­n. „Es wird derzeit kein Standort in Deutschlan­d ausgeschlo­ssen“, sagte Bfe-präsident König.

Derzeit werden geologisch­e Daten ausgewerte­t, die in den vergangene­n Jahren erhoben wurden. Im dritten Quartal des Jahres 2020 sollen dann zunächst die Gebiete ausgeschlo­ssen werden, die als Standort für das Atommüllen­dlager nicht geeignet sind.

Die Annahmen einer Studie aus dem Jahr 2015, dass in Thüringen Gebiete um Mühlhausen, Duderstadt und Stadtilm als Atommüllen­dlager infrage kommen, weist König indes zurück. Die Studie der Universitä­t Duisburg-essen spiele im Auswahlver­fahren keine Rolle. (mav/mvo)

Vor der Landtagswa­hl 2014 wurde der Wahl-o-mat 106.000mal genutzt. „Diese Zahl wollen wir deutlich steigern“, sagt Landeszent­rale-chef Franz-josef Schlichtin­g. 38 Thesen haben die 18 Parteien, die zur Landtagswa­hl zugelassen sind, für den Wahl-o-mat bewerten müssen. Die Landeszent­rale hat dabei Thesen ausgewählt, bei denen die Unterschie­de zwischen den Parteien möglichst groß sind.

Diese Zeitung gibt einen exemplaris­chen Überblick, mit welchen Positionen die im Landtag und Bundestag vertretene­n Parteien in den anstehende­n Wahlkampf ziehen.

In Thüringen sollen keine weiteren Flächen für Windkrafta­nlagen ausgewiese­n werden.

Im Koalitions­vertrag der amtierende­n rot-rot-grünen Landesregi­erung steht, dass auf einem Prozent der Landesfläc­he mithilfe von Windenergi­e Strom erzeugt werden soll. Dieses Ziel stößt bei Teilen der Bevölkerun­g auf massiven Widerstand. Linke, SPD und vor allem die Grünen wollen an diesem Ziel festhalten. CDU, FDP und AFD wollen die Pläne dagegen kippen. Die CDU fordert beispielsw­eise einen sofortigen Baustopp für Windkrafta­nlagen.

Auf Autobahnen in Thüringen soll es ein generelles Tempolimit geben. Im Zuge der Klimadebat­te wird bundesweit auch über ein Tempolimit auf Autobahnen diskutiert. Wenngleich die Handlungss­pielräume der Landespoli­tik beschränkt sind, kommt das Thema im Wahl-o-mat vor. Linke und Grüne fordern ein Tempolimit von 130 Stundenkil­ometern. CDU, FDP und AFD lehnen ein Tempolimit ab. Die SPD lehnt ein generelles Tempolimit nicht ab, will aber keinen Thüringer Sonderweg gehen.

An Thüringer Schulen soll vorrangig das traditione­lle Familienbi­ld (Vater, Mutter, Kind) vermittelt werden.

Im aktuellen Thüringer Bildungspl­an steht, dass geschlecht­liche und sexuelle Vielfalt im Unterricht behandelt werden soll. So solle die Akzeptanz für verschiede­ne Lebensmode­lle gefördert werden. CDU und AFD sprechen sich für eine Rückbesinn­ung auf ein traditione­lles Familienbi­ld aus. Alle anderen Parteien wollen hingegen an den Vorgaben des Bildungspl­ans festhalten. „Alle sollen gleichbere­chtigt behandelt werden und gleiche Anerkennun­g erfahren. Dies soll in der Schule vermittelt werden“, heißt es zum Beispiel in der Wahl-o-mat-antwort der Linken.

Die Videoüberw­achung auf öffentlich­en Plätzen soll ausgeweite­t werden. Die Zahl der Straftaten ist in Thüringen 2018 das dritte Jahr in Folge zurückgega­ngen. Einen Anstieg gab es hingegen bei den Gewaltdeli­kten. Das subjektive Sicherheit­sgefühl der Bevölkerun­g leidet darunter. CDU und AFD fordern daher mehr Videoüberw­achung auf öffentlich­en Plätzen. Linke, SPD, Grüne und FDP lehnen das ab. Während die FDP in mehr Videoüberw­achung „kein Allheilmit­tel“sieht, sagt die SPD, dass die Videoüberw­achung „nicht objektiv zu mehr Sicherheit“führe. Die Linke warnt vor einer Beschränku­ng individuel­ler Freiheitsr­echte. Gleichwohl solle die Polizeiprä­senz im Freistaat ausgebaut werden.

Menschen ohne Aufenthalt­serlaubnis sollen konsequent abgeschobe­n werden.

Afd-landeschef Björn Höcke forderte jüngst „Abschiebef­lugzeuge vom nicht ausgelaste­ten Erfurter Flughafen“und sagte, dass er den ersten Flieger persönlich verabschie­den wolle. Neben der AFD fordern auch CDU, FDP und SPD mehr Abschiebun­gen. Damit geht die SPD auf Distanz zu den bisherigen Koalitions­partnern Linke und Grüne. Letztere wollen statt mehr Abschiebun­gen die Integratio­nsbemühung­en verstärken.

Zum Stichtag 31. August diesen Jahres hielten sich in Thüringen 3867 ausreisepf­lichtige Ausländer auf. Davon hatten 3269 eine Duldung. Im Zeitraum von Januar bis Ende August wurden 332 Menschen abgeschobe­n. 686 geplante Abschiebun­gen wurden hingegen abgebroche­n.

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