Kommission endet im Streit
Unterschiedliche Sicht auf Rassismus
Bühne und war 1932/33 bereits als Opernsänger am Theater Altenburg engagiert. Johanna Amtrup, seine Frau, war Opernsängerin in Erfurt: „Als Kind war ich sehr oft dort“, erinnert sich Karsten Brensing. „Meine Großmutter hat nach ihrer Bühnenlaufbahn dort noch als Pförtnerin gearbeitet und mir oft die Schauspieler vorgestellt.“
Karsten Brensing selbst hat sich als Laien-kabarettist 1988 und 1989 bei Ulf Annel versucht. Der Satiriker des Erfurter Kabaretts „Die Arche“betrieb seinerzeit das „Kleine Theater durcheinander“: „Es war ein Hobby“, erzählt Brensing.
Er wird am Freitagabend keine Gage nehmen, sondern den Erlös der Kulturquartier-initiative spenden. „Wenn das hilft, ist das doch schön“, sagt er. Erfurt. Landtagspräsidentin Birgit Diezel (CDU) zeigt Verständnis für den politischen Streit um den Abschlussbericht der Enquete-kommission Rassismus. Die Arbeit in einem Parlament lebe davon, dass es unterschiedliche Auffassungen zu vielen Fragen gebe, sagte Diezel am Mittwoch bei der Übergabe des Berichts. Die Enquete-kommission sollte herausarbeiten, wie Diskriminierungen das demokratische Zusammenleben in Thüringen gefährden – und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. CDU, AFD und eine Gruppe Sachverständiger haben jeweils ein Sondervotum zum Abschlussbericht abgegeben.
Die Cdu-obfrau in der Kommission, Christine Lieberknecht, äußerte sich ähnlich wie Diezel. Es wäre nicht richtig gewesen, die unterschiedlichen Auffassungen zu verbergen. Vertreter der rot-rot-grünen Regierungskoalition bedauerten dagegen, dass es nicht gelungen sei, im Ergebnis der Arbeit der Kommission wenigstens einige gemeinsame Handlungsempfehlungen zu verabschieden. Vielmehr habe die CDU versucht, einzelne Kommissionsmitglieder zu diskreditieren, sagte die Linke-obfrau Sabine Berninger.
Die rot-rot-grüne Mehrheit des Gremiums fordert unter anderem ein Fortbildungsprogramm für Richter und Staatsanwälte, damit diese mutmaßliche rassistische Tatmotive besser erfassen können. Die CDU lehnt das ab. In dem Sondervotum beklagt die CDU das Misstrauen in staatliche Institutionen seitens einiger Kommissionsmitglieder der Koalition.
Die Afd-obfrau in der Kommission, Corinna Herold, erklärte, sie hoffe, dass die Handlungsempfehlungen der Kommission nicht umgesetzt werden. Die AFD lehnte die Kommission stets als überflüssig ab. (dpa)