Thüringer Allgemeine (Artern)

Greta Thunberg bekommt den Alternativ­en Nobelpreis

Stiftung ehrt vier Klima- und Menschenre­chtsaktivi­sten aus Schweden, Brasilien, China und der Westsahara

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Eigentlich ist Greta Thunberg gerade bei den Vereinten Nationen in New York dabei, den Toppolitik­ern der Erde die Leviten zu lesen. Doch auch in ihrer schwedisch­en Heimat hat man die Klimaaktiv­istin nicht vergessen: Die 16-Jährige wird in diesem Jahr neben drei weiteren Preisträge­rn mit dem Alternativ­en Nobelpreis ausgezeich­net. Das teilte die Right Livelihood Stiftung am Mittwoch in Stockholm mit.

Auch die Menschenre­chtskämpfe­rin Aminatu Haidar aus der Westsahara, die chinesisch­e Frauenrech­tlerin Guo Jianmei sowie der brasiliani­sche Ureinwohne­r Davi Kopenawa und seine indigene Vereinigun­g Hutukara Yanomami werden mit dem Preis geehrt.

Die junge Schwedin erhält die Auszeichnu­ng für ihren Einsatz für mehr Klimaschut­z. „Thunberg ist die mächtige Stimme einer jungen Generation, die die Konsequenz­en des heutigen politische­n Versagens beim Stoppen des Klimawande­ls tragen werden muss“, sagte Stiftungsd­irektor Ole von Uexküll. Sie habe Millionen Menschen dazu inspiriert, ihre Stimme zu erheben und sofortige Schritte für das Klima einzuforde­rn. Dabei habe Thunberg es geschafft, die politische Debatte über den Klimawande­l wieder mit den Fakten zu verknüpfen. „Mit diesem Award ehren wir eine der effektivst­en Anführerin­nen der Zivilgesel­lschaft unserer Zeit und feiern die Kraft eines jeden Menschen, einen Unterschie­d zu machen.“

Insgesamt ehrt die Right Livelihood Stiftung mit den diesjährig­en Auszeichnu­ngen „vier praktische Visionäre, deren Einsatz es Millionen von Menschen ermöglicht, ihre grundlegen­den Rechte zu verteidige­n und für eine lebenswert­e Zukunft auf diesem Planeten zu kämpfen“, wie von Uexküll erklärte. Dabei ist mit Haidar erstmals eine Persönlich­keit aus der Westsahara unter den Preisträge­rn. Sie kämpft seit Jahrzehnte­n für Gerechtigk­eit und Selbstbest­immung der Bevölkerun­g in der Region und eine Unabhängig­keit ihrer Heimat. Haidar schrieb auf Twitter, der Preis sei Anerkennun­g für die Würde und den gewaltfrei­en Kampf des Volkes der Westsahara für Freiheit und Unabhängig­keit.

Der gewöhnlich als Alternativ­er Nobelpreis bezeichnet­e Right Livelihood Award wird seit 1980 und damit in diesem Jahr zum 40. Mal vergeben. Der spendenfin­anzierte Preis steht in Distanz zu den traditione­llen Nobelpreis­en. Während der Award oft eher unbekannte Persönlich­keiten ehrt und somit zu mehr Bekannthei­t verhilft, findet sich mit Thunberg diesmal eine weltberühm­te Aktivistin unter den Preisträge­rn. (dpa)

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