Zeugen-porträts bleiben in Weimar
Achava lädt am Sonntag zur Gesprächswanderung
Weimar. Zunächst war die Aufstellung großformatiger Fotografien im öffentlichen Raum nur vom Frühjahr bis Ende September vorgesehen. Nun aber ist klar, dass „Die Zeugen“bis April 2020 im Stadtraum von Weimar weiterhin die Blicke auf sich ziehen werden. Die Porträts des Weimarer Fotografen Thomas Müller werden „auf jeden Fall bis zum 75. Jahrestag der Befreiung des Lagers Buchenwald“präsentiert, teilt jetzt Achava-intendant Martin Kranz mit. Die mehrstündige Gesprächswanderung „Jedem das Seine“an diesem Sonntag wird also nicht der Abschluss sein, sondern Gelegenheit zur Zwischenbilanz bieten. Müller hat bei Treffen jeweils im April eindringliche Porträts von Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald gemacht, die seit dem Frühjahr überlebensgroß an der Straße von Weimarer Hauptbahnhof Richtung Stadtzentrum bis zum Bauhaus-museum gezeigt werden. Insgesamt 16 Bilder wurden ausgewählt, darunter jene, die Naftali Fürst, Vasile Nußbaum und Chaim Heinrich Bukszpan zeigen.
Bei der Gesprächswanderung an diesem Sonntag führt die Route zum Marstall, der ehemaligen Leitstelle der Gestapo, zum einstigen „Judenhaus“in der Belvederer Allee und zurück zum neuen Bauhaus-museum. Die Tour biete „die Möglichkeit eines intensiven geistigen Austausches“, sagt Kranz. Es sind durch Fachleute kurze Impulsreferate zu Gewalt, Erinnerung und der Rolle des Bauhauses geplant. (ger)